Bauwerk

WHA Sagedergasse
Architektin Sne Veselinović - Wien (A) - 2017
WHA Sagedergasse, Foto: Rupert Steiner
WHA Sagedergasse, Foto: Rupert Steiner
27. September 2018 - newroom
Abgeschottet von einer Randbebauung entlang der Altmannsdorfer Straße und der Sagedergasse (Planung: Harry Glück/Peretti + Peretti) reagieren die fünf Häuser auf das angrenzende kleinteilig strukturierte Siedlungsgebiet. Einander ähnlich aber nicht gleich „tanzen“ sie auf dem modulierten Gelände in das Grundstück hinein: zunächst nimmt ein genickter Riegel mit einer Zäsur in Form des transparenten Stiegenhauses die Achse des Hauptzugangs zur Siedlung auf. Eingebettet in die von Auböck + Kárász abwechslungsreich gestaltete Landschaft mit teilweise altem Baumbestand bildet der sieben- bis achtgeschossige Riegel mit den vier fünfgeschossigen Punkthäusern um einen zentralen Aufenthaltsbereich mit Wasserfläche eine aufgelockerte Mitte. Die kubischen Häuser sind gegeneinander jeweils leicht verdreht angeordnet. Das sorgt nicht nur für eine zwanglos entspannte Anmutung im durchgrünten Siedlungsinneren sondern gewährt dadurch, dass die Fassadenfronten nicht einander zugewandt sind auch hohe Privatheit ohne Einblick von vis-à-vis und aus allen Wohnungen auch weiten Ausblick in die Parklandlandschaft.

Diese städtebauliche Lockerheit unterstützt auch der spielerische Umgang bei der Gestaltung der kubischen Baukörper selbst. Abstufungen in der Höhe, Rücksprünge, Einschnitte sowie in die Loggienbrüstungen integrierte Pflanztröge verleihen den Häusern skulpturale Qualitäten und Individualität durch die Variation gleicher gestalterische Elemente.

Ein sorgfältig überlegtes Farbkonzept trägt zum harmonischen Siedlungsmilieu bei. Ein heller, warmer Taupe-Ton in Kombination mit bronzefarbenen Fensterprofilen verleiht dem größeren, 84 Wohnungen beherbergenden Riegel ein distinguiertes Äußeres. Den trotz ihrer 19 bis 21 Wohnungen fast villenartig anmutenden Punkthäusern verleihen die rosa oder zartviolett hinterlegten Gebäudeeinschnitte in Verbindung mit silbernen Fensterrahmen ein luftiges Flair. Die zarte Gliederung des weißen Putzes in glatte und raue Flächen, die auf subtile Weise die Orthogonalität der Fassaden durchkreuzt, akzentuiert die Architektur und trägt zur harmonischen Ausstrahlung des Ensembles bei.

Ebenso variantenreich sind die Zuschnitte der Grundrisse: Über 30 verschiedene Wohnungstypen sorgen für ein vielfältiges Angebot, wobei stets auf gute Belichtung und möglichst viel Gartenbezug – zum Beispiel mittels großformatiger Schiebefenster – Wert gelegt wurde. Für ein angenehmes Entrée sorgen die mit durchgängigen Lufträumen ausgestatteten verglasten Stiegenhäuser, im Riegel durchdringt zusätzlich Oberlicht die Erschließungshalle. Die Erdgeschoßwohnungen der Punkthäuser sind allesamt als Maisonetten ausgeführt. (Text: Architektin)

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