Bauwerk

Firmengebäude Dorn
zauner I architektur - Groß Gerungs (A) - 2014
Firmengebäude Dorn, Foto: Heinz Schmölzer
Firmengebäude Dorn, Foto: Heinz Schmölzer
10. Januar 2015 - newroom
Die Werkhalle Dorn steht als Pionierbau am Rande des neugewidmeten Gewerbegebietes von Groß Gerungs und entwickelt in ihrer architektonischen Gestaltung eine Vorbildwirkung, die Schule machen kann. Als langgestreckter schwarzer Monolith, gleich den ortstypischen Wackelsteinen, ist sie dezent in der Waldviertler Hügellandschaft verankert und größtenteils aus heimischem Holz gefertigt.

Bauherr & Werkstoff Holz
Der Großteil des Sortiments des Tischlereibetriebes Dorn besteht aus eben diesem Werkstoff. Daher lag die Materialwahl bei der Errichtung der neuen Werkshalle als Spiegel der Firmenkompetenz nahe. Auch die Auswahl des Architekten hat damit zu tun. Einerseits kannte man sich von diversen Bauvorhaben. Andererseits war es seine Herkunft aus einem Zimmereibetrieb die die größtmögliche Affinität und Expertise für den Holzbau mitbrachte. So konnten zahlreiche konstruktive Details im engen Austausch mit dem Auftraggeber besprochen und optimiert werden.

Positionierung & Entwurfsidee
Markant ist die Positionierung des Baukörpers. Bewusst am Rande des Grundstückes entlang der Hauptverkehrsstraße errichtet, bietet er eine ansprechende Schaufassade und eine definierte Randbebauung, hinter der Lagerflächen, Nebengebäude und Müllcontainer verschwinden können. Der Baukörper ist von Ost nach West orientiert, wo er sich leicht ansteigend zur Landschaft hin öffnet. Gleich einem Schutzmantel legt sich hier die Holzfassade über den Glaskubus von Ausstellungshalle und Büroräumlichkeiten und nimmt je nach Anforderung die Form von Sonnenschutzlamellen oder Dachvorsprung an.

Baukörper & Innenhof
Den Übergang zwischen den beiden Zonen des Ausstellungsbereichs und der Lagerhallen bildet ein rundum geschlossener Innenhof mit Terrasse, der die Büros im Obergeschoß belichtet und als Freiraum für die Sozialräume im Erdgeschoß dient. Die horizontalen Holzlamellen, die den Hof zum Lagerplatz hin abschließen, stellen durch ihre helle Lasierung die gewünschte Zäsur im langgestreckten Baukörper her.

Fassade & Gestaltungselemente
Zur Straße hin bleibt die Fassade geschlossen, entwickelt aber durch Segmente, Knicke und Verzerrungen eine plastische Qualität, die dem großen Baukörper Dynamik und Leichtigkeit verschafft. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die zwei auf- und absteigenden hellen Metallbänder, die sich über die gesamte Länge des Baukörpers ziehen. Entstanden aus der Notwendigkeit der beschränkten Länge der Holz-Lattung wurden sie als formales Element eingesetzt. Ein sensibler Umgang mit Details, der sich auch in der feinen Grauabstimmung der unterschiedlichen Materialien von Fichtenlattung, Schichtplatten und Sektionaltoren zeigt, oder auch den Einklang von Plattenstößen und Fensterteilung nicht außer Acht lässt.

Konstruktion & Nachhaltigkeit
Die Konstruktion folgt einem einfachen Raster von Stahlbetonstützen mit Leimbindern als Dachträger, die ausfachenden Wand- und Deckenelemente wurden in vorgefertigter, zellulose-gedämmter Holzrahmenbauweise hergestellt. Bei der Innengestaltung wurde besonderes Augenmerk auf ökologische Ausführung gelegt und eine ausgetüftelte Energiebilanz erstellt. Im offenen Großraumbüro kamen Lehmputz, Eichenparkett und Akustikdeckenelemente aus Holz zur Anwendung. Die Raumtemperatur wird via Wandheizung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Sonnenschutzlamellen geregelt. Diese stehen durch ihre horizontale Anordnung im feinen Kontrast zur Lattung der Fassade und umrahmen das weite Waldviertler Panorama, das sich den Mitarbeitern der Firma Dorn in ihrem neuen Unternehmenssitz eröffnet. (Text: Architekt)

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