Bauwerk

Hofhaus Sebi
Torsten Herrmann - Tirol - 2019
Hofhaus Sebi, Foto: Adolf Bereuter
Hofhaus Sebi, Foto: Adolf Bereuter
30. Oktober 2020 - newroom
Der markante hölzerne Baukörper steht am Rand eines eng parzellierten Neubaugebiets in Sebi, einem Ortsteil von Niederndorf. Durch eine dezente Hanglage thront das relativ kleine Eckgrundstück leicht über einer stark frequentierten Straße, die direkt im Norden angrenzt.
Um in dieser Lage die gewünschte Privatheit zu gewährleisten, trotzdem aber auch in Bezug zur Umgebung zu treten, ist das Gebäude als introvertiertes Hofhaus mit gezielten Ausblicken konzipiert.

Der zweigeschossige Bau hat einen nahezu rechteckigen Grundriss. Im Obergeschoss springt er in Längsrichtung um die halbe Breite zurück und schützt somit die von der Straße abgewandte Gebäudeseite noch besser vor Einblicken und Lärm. Ein Flachdach bildet den oberen Abschluss.
Über die Südfassade kommuniziert das Haus mit seiner Umgebung. Hier befindet sich das Herzstück des Baus: ein geschützter, vielseitig nutzbarer Innenhof. Rund um ihn organisiert sich das Wohnhaus. Wahlweise kann er durch Holzschiebeelemente, die sich in die Fassade integrieren und für homogene Außenansichten sorgen, entweder geöffnet oder geschlossen werden. Somit bietet sich den Bewohnern die Möglichkeit, an sonnigen Tagen die Natur ins Haus zu holen und sich bei Bedarf schnell vor unerwünschten Blicken zu schützen. Der Hof wird zum grünen Außenwohnraum, der durch überdachte Terrassenflächen wetterunabhängig genutzt werden kann. Große Glasschiebetüren im Erdgeschoss lassen Innen- und Außen(wohn)raum nahezu verschmelzen und bringen viel Licht in den angrenzenden Wohnraum.

Direkt neben dem Innenhof erfolgt rechter Hand der Zugang mit überdachten Stellplätzen, sowie anschließender Garage. Das gesamte Erdgeschoss besteht aus einem offenen Wohnbereich, in dem gleichzeitig gekocht, gegessen und gelebt werden kann. Im Obergeschoss gibt es neben dem Elternschlafzimmer zwei weitere Räume sowie ein Bad mit Sauna. Sie alle sind größtenteils ebenfalls zum Innenhof hin orientiert.

Das Gebäude ist in hochwärmegedämmter Holzbauweise ausgeführt. Die Außenhülle ist komplett in sägerauer Tanne als „offene“ vertikale Schalung konzipiert. Je nach gewünschtem Grad an Geschlossenheit artikulieren sich die zarten, horizontalen Holzlatten als transluzente Hülle oder Sichtschutz und schaffen ein Spiel aus bewusst inszenierten Ein- und Ausblicken. Straßenseitige Öffnungen in der Fassade werden von den schmalen Hölzern zusätzlich geschützt und sind von außen nur zu erahnen. Die überdachten Bereiche beim Eingang und Terrasse sind ebenfalls in Tanne jedoch als gehobelte, „geschlossene“ glatte Flächen ausgeführt. (Text: Architekt)

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