Bauwerk

Sanierung Volkstheater, Wien
Dietrich | Untertrifaller, FCP, Alexander van der Donk - Wien (A) - 2020
Sanierung Volkstheater, Wien, Foto: Martin Geyer
Sanierung Volkstheater, Wien, Foto: Martin Geyer
8. März 2024 - newroom
Das Volkstheater wurde 1889 als bürgerliches Gegenstück zum Burgtheater erbaut. Das im Neo-Renaissance-Stil gestaltete Haus bietet 850 Sitzplätze und die weithin bekannte „Rote Bar,“ wo Literatur, Musik, Clubkultur, Diskurs, Theater und Philosophie zusammenfinden.
Dringend notwendige Sanierungs- und Umbauarbeiten hatten zum Ziel, zeitgemäßen Komfort für die Zuschauer und moderne Sicherheitsstandards herzustellen und darüber hinaus die Wirtschaftlichkeit des Gebäudebetriebs zu verbessern. Der gesamte denkmalgeschützte Bestand und damit der ursprüngliche Charakter blieben erhalten. Von den durchgeführten Arbeiten ist kaum etwas zu sehen – die Vorteile jedoch sind überall im Haus spürbar.
Bühnentrakt:
Um den Ablauf von Anlieferung, Aufbau und Umbau der Bühnenkonstruktionen reibungslos gestalten zu können, wurde der Bühnenraum in Richtung Burggasse um eine neue Seitenbühne mit Anlieferportal erweitert. Ein kleiner Vorbau mit Hubpodium verbindet die Zufahrtsebene mit der neuen Seiten- und auch der Hauptbühne. Das neue Bühnenfoyer mit Portiersloge ermöglicht den direkten Zugang zur Kantine.
Die Bühnentechnik ist auf den neusten Stand gebracht. Büros, Künstlergarderoben und Sanitäranlagen wurden an die aktuellen Bedürfnisse angepasst, dazu teilweise neu angeordnet und saniert. Durch die geringfügige Anhebung des Dachs entstand zusätzlicher Raum für die Theaterverwaltung.
Zuschauertrakt:
Die Abendkasse wurde ins Vestibül verlegt, im Parterre gibt es nun eine neue Zentralgarderobe, und die Tageskasse rutschte an die Seite zur Neustiftgasse hin. Wo sich früher Kartenbüro, Garderobe und Durchfahrt befanden, bietet nun ein großzügiges Foyer mit Café ein einladendes Entrée und entlastet den Haupteingang. Die zuvor verbauten Ausgänge zu den Arkaden hin wurden – ganz im Sinne eines offenen Hauses – freigelegt.
Das neue Foyer erschließt auch die Rote Bar im ersten Stock, die dadurch unabhängig vom Theaterbetrieb bespielt werden kann.
Theatersaal, Garderoben, Fluchttreppenhäuser und Rote Bar wurden jeweils als eigene Brandabschnitte ausgebildet, die Saaltüren erneuert und zwischen Garderoben- und Foyerflächen zusätzliche Brandschutzportale eingebaut.
Der Zugang zur neuen Tageskasse an der Neustiftgasse und die ehemalige Vorfahrt an der Burggasse wurden barrierefrei ausgestaltet. Ein neuer Aufzug verbindet Foyer und Café mit der Roten Bar im ersten Stock.
Nach historischen Plänen wurden die Wandkandelaber an den Säulen unter Balkon und Rang, das Licht in den Logen und die zentrale Ausleuchtung des Theatersaals restauriert und ergänzt. Die Außenbeleuchtung lässt die im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt gereinigte und zur Verbesserung der thermischen Qualität sanierte, reich gegliederte Putzfassade nach außen hin glänzen.
Die teilweise undichten Flachdächer, Dachterrassen und Dachkuppeln sind ebenfalls instandgesetzt und neu gedeckt. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)

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