Bauwerk

Akademie der Bildenden Künste - Erweiterungsbau
Coop Himmelb(l)au - München (D) - 2005
Akademie der Bildenden Künste - Erweiterungsbau, Foto: Nathan Willock / ARTUR IMAGES
Akademie der Bildenden Künste - Erweiterungsbau, Foto: Nathan Willock / ARTUR IMAGES
Akademie der Bildenden Künste - Erweiterungsbau, Foto: Nathan Willock / ARTUR IMAGES

„Heiterer Dekonstruktivismus und anarchische Präzision“

Die Münchner Akademie wird erweitert - nach Plänen der Coops

11. Juli 2003 - Thomas Trenkler
München/Wien - 1992, als Wolf D. Prix, Helmut Swiczinsky und Partner den Wettbewerb um den Erweiterungsbau für die Akademie der bildenden Künste in München für sich entschieden (unter 178 Teilnehmern), nannten sich die Wiener Architekten noch „Coop Himmelblau“. Selbstbewusst klammerten sie dann das „l“ ein. Denn ihre gewagten Projekte wurden tatsächlich gebaut. Wenn auch nicht immer gleich: Der Spatenstich für das Münchner Projekt erfolgte erst vor wenigen Tagen.

Der Denkmalschutz - immerhin stellt der Neubau den denkbar größten Kontrast zum Hauptgebäude aus dem Jahr 1876 her - war aber nicht der Grund für die Verzögerung: „Unser Projekt hat gepasst“, sagt Prix. Nachsatz: „Obwohl es nicht angepasst ist.“ Die Realisierung scheiterte bisher nur an der Finanzierung. Erst durch die Gründung der „Stiftung Kunstakademie“ im Jahr 1999 wurden die Mittel (19,7 Millionen Euro) aufgebracht. Und bereits 2005 soll das Gebäude fertig gestellt sein:

Vorgesehen ist ein fünfgeschoßiger Bau an der Westseite der Akademie, dessen diagonale Rampen und Stege die einzelnen Bereiche miteinander vernetzen: Die Ateliers der Bildhauer liegen ebenerdig in zwei Bauteilen und erweitern sich über Terrassen zum Park, jene der Maler sind in den oberen Geschoßen angeordnet und haben Verbindung zu den Dachterrassen. Der Sitzungssaal und die Räume des Rektors sind über Stege mit den Verwaltungsräumen verbunden. Durch die Überdachung des zentralen Innenhofs entsteht ein halböffentlicher Raum, der die Bauteile zu einer Einheit zusammenfügt.

Die zwei- bis viergeschoßigen Baukörper werden in Stahlbetonbauweise errichtet, die auskragenden Bauteile als Stahlfachwerkkonstruktion. Die Nutzfläche umfasst 5670 Quadratmeter, die Bruttogeschoßfläche 9900 und der umbaute Raum 44.760 Quadratmeter. Laut Akademierektor Ben Willikens besteche das Gebäude durch „heiteren Dekonstruktivismus und anarchische Präzision“.

Und die Coop Himmelb(l)au baut eifrig weiter: Im Frühjahr 2004 soll mit der Errichtung des Museums für Menschheitsgeschichte in Lyon begonnen werden. Das Gebäude ist immerhin so groß wie das Guggenheim-Museum in Bilbao, wie Wolf D. Prix nicht ohne Stolz feststellt.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Freistaat Bayern

Fotografie

Bildagentur

ARTUR IMAGES