Veranstaltung

11. Architektur-Biennale Venedig 2008
Ausstellung
14. September 2008 bis 23. November 2008
Giardini della Biennale, Arsenale
I-30122 Venezia


Veranstalter:in: Biennale di Venezia

Drei Positionen zur Architektur

Die Österreich-Beiträge auf der Architekturbiennale in Venedig

27. März 2008 - Ute Woltron
Drei „Positionen“ schickt die vergangenen Jänner von Kunstministerin Claudia Schmied ernannte Kommissärin Bettina Götz vom Architekturduo Artec zur 11. Architekturbiennale unter dem Titel „Before Architecture - Vor der Architektur“ in die Giardini. „Position eins“ sind ausgewählte Arbeiten des 2000 verstorbenen Tiroler Architekten Josef Lackner. „Position zwei“ gilt den erfrischenden Projekten von Pauhof Architekten. „Position drei“ wird eine multimediale Installation zum Thema Wohnbau sein. Lackner, so Götz, habe immer gezeigt, dass gute Architektur auch aus ganz einfachen Bauaufgaben entstehen könne. Sein konzeptuelles Arbeiten habe stets den Raum zum Hauptthema gehabt.

Pauhof hingegen würden mit ihren Interpretationen klarmachen, dass „Architektur nicht Dienstleistung ist, sondern langfristiger Mehrwert für die Gesellschaft sein muss“. Der Wohnbau, so die Architektin, sei „ein Riesenthema“, das derzeit allerdings vernachlässigt würde. Götz: „Auf diesem Gebiet ist seit den 60er-Jahren zu wenig passiert, das muss alles neu gedacht und niedergeschrieben werden. Es ist hart an der Zeit, dass wieder experimenteller Wohnbau gemacht wird.“

Um die Thematik auszuloten, wird der deutsche Architekturtheoretiker und Soziologe Werner Sewing sieben heimische Architekten quasi mit dem Blick des Außenstehenden investigativ befragen. Diese Interviews werden auf Bildschirmen erlebbar gemacht.

Besonderen Wert legt die Kommissärin auf die begleitende Publikation, denn: „Die Bedeutung der Biennale verschiebt sich, es geht mehr um Inhalte, um den Austausch, um Kommunikation, und deshalb muss etwas Handfestes, etwas, womit man auch später arbeiten kann - wie eben ein sehr gut gemachter Katalog - von den Besuchern mitgenommen werden können.“ Zudem plant sie ein international besetztes Wohnbau-Symposium im Oktober. Das soll vor Ort im österreichischen Pavillon stattfinden. Bei einem knappen Gesamtbudget von brutto 400.000 Euro müssen Sponsoren aufgetrieben werden.

Die Gesamtschau der diesjährigen Biennale wird vom Niederländer Aaron Betsky kuratiert, der als Direktor des Netherlands Architecture Institute fungierte und derzeit dem Cincinnati Art Museum als künstlerischer Leiter vorsteht. Seinen Titel gab der wegen interner italienischer Wirbel ebenfalls erst kürzlich ernannte Biennale-Chef unlängst mit „Out There. Architecture Beyond Building“ bekannt.

Die Biennale von Venedig gilt als die weltweit renommierteste Architekturschau. Sie ist von 14. September bis 23. November geöffnet.

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