Veranstaltung

10. Architektur-Biennale Venedig 2006
Ausstellung
10. September 2006 bis 19. November 2006
Giardini della Biennale, Arsenale
I-30122 Venedig


Veranstalter:in: Biennale di Venezia

Biennale: Die Jungen

Eine zusätzliche Schau präsentiert in Venedig die junge heimische Architektengarde

2. September 2006 - Ute Woltron
Über die großen Beiträge von Friedrich Kiesler, Hans Hollein und Gregor Eichinger, die Kommissär Wolf D. Prix für die Ende kommender Woche eröffnende Architekturbiennale Venedig bereit hält, haben wir bereits berichtet.

Abseits der Giardini wird jedoch zusätzlich dazu in logischer Ergänzung die Ausstellung mit Titel „Rock Over Barock. Young and Beautiful: 7 + 2“ die Nachwuchsarchitekten des Landes einer größeren Öffentlichkeit präsentieren.

Mit dabei sind Artec, Urs Bette, Delugan Meissl associatetd Architects, the next ENTERprise architects, Klaus Stattmann, stiefel kramer, Wolfgang Tschapeller, + 2. Sophie Grell und Tercer Piso arquitectos.

Zu sehen war besagte Schau bereits im Kunsthaus Muerz sowie in der Architekturgalerie Aedes in Berlin, und Prix schrieb darüber im Vorwort des Katalogs: „Bewusst oder unbewusst folgen junge Architekten in ihrem Sinne zeitrichtig den barocken Spuren der Raumsequenzen - und verändern sie.“

„Rock Over Barock“ zeige, dass es so etwas wie eine „österreichische, wenn man so will, Tradition gibt, die über verstreutes Einzelkämpfertum hinausgeht“, und für den Kommissär ist das die gemeinsame Lust, den Raum neu zu interpretieren und zu zelebrieren.

Für den hinter den Kulissen für alle Beteiligten stets anregend agierenden Reiner Zettl handelt die Ausstellung von „Mündigkeit“. Er beschreibt in seinem begleitenden Text zur Biennale die Ansätze der Jungen Wilden der 60er-Jahre als Versuch, die neue Intensität und Bühnenpräsenz damaliger Rockstars in Architektur umzuwandeln - und „wie in barocken Deckenfresken“ schien dabei „nur der Himmel die Grenze“ zu sein.

Zettl weiter: „Eine Generation später (...) stellt die Ausstellung ,Rock Over Barock' die Frage, wie die Arbeiten junger Architektinnen und Architekten spezifisch auf das Barock Bezug nehmen.“

Gute Beispiele dafür sind etwa der zurecht oft publizierte, utopisch anmutende Dachaufbau von Artec auf einem alten Stallgebäude in Raasdorf oder das Haus RAY 1 von Delugan Meissl Associated Architects, das ebenfalls auf ein bestehendes Wohnhaus gesetzt wurde. Fließende Räume, rasante Linien, gewagte Verschnitte inklusive. Ähnlich avantgardistisch das Seebad Kaltern von the next ENTERprise architects, das wie ein - ausnahmsweise formal gelungener - Themenpark inszeniert wurde. Eine geballte Ladung junger Architektur für die Lagunenstadt.

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