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Bauwelt 46.07
Die Strasse als Raumkonzept
Bauwelt 46.07
zur Zeitschrift: Bauwelt

Gebaute Ideologie - Lernen von Koolhaas, Herzog und Jong Myong Ho und Co.?

1. Dezember 2007 - Ursula Baus
Unter deutschen Künstlern ist Nord-Korea seit geraumer Zeit en vogue: Wem gelingt es, dem heimischen Publikum authentische Bilder aus dem sich abschottenden Staat feilzubieten. Jetzt hat offenbar auch der architektonische Debatierzirkus das Land Kim Jong Ils für sich entdeckt. Erhofft man sich von Repräsentanten des totalitären Regimes etwa Impulse für die eigene Arbeit?

Der nord-koreanische Oberarchitekt Jong Myong Ho war mit kleinem Gefolge nach Deutschland gereist, um Architektur vor allem aus der Hauptstadt Pjöngjang vorzustellen, aber nicht, um Fragen zu beantworten, wie er betonte. Das sind Amts- und Würdenträger totalitärer Staaten überall in der Welt ja auch nicht gewohnt. Weil aber die Präsentation von Herrschaftsarchitektur à la Pjöngjang hierzulande recht viele Fragen aufwirft, hinterließen die beiden Auftritte der koreanischen Delegation bei Veranstaltungen, die kürzlich in München und Berlin stattfanden, eine gespenstische Beklemmung. Monumentale Repräsentationsbauten, Denkmal-Türme, unglaublich breite Straßen und immer wieder Achsen, die den Blick in eine vorgegebene Richtung zwingen – was Hitler und Speer sich für Germania ausgedacht hatten, was Stalin in seinem Reich gelang, wird derzeit in Pjöngjang in fernöstlichem Dekor gebaut, sagen wir: in monumentalem Pagodenstil. Der, so hörten wir von Jong Myong Ho, entspreche dem „Geschmack der Volksmassen“. So einfach ist das. Vollständigen Artikel ansehen.

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