Zeitschrift
Metamorphose 05/07
Sing Halleluja?
Ein Garten für die Toten
Grabeskirche St. Josef, Aachen
Die katholische Kirche St. Josef in Aachen konnte nicht länger als Pfarrkirche dienen. Statt das Gebäude sterben zu lassen, entschied sich die Gemeinde jedoch dafür, den Tod dazu zu nutzen, um es am Leben zu erhalten: Nach der Umgestaltung zum Kolumbarium sind die Unterhaltskosten für das Gebäude gesichert.
28. September 2007 - Claudia Hildner
Der alte Mann in der Kirche sitzt zusammengesunken auf einem Holzschemel. Sein Blick richtet sich auf eine Reihe mäanderartig geformter Betonstelen vor ihm. In einigen ihrer Aussparungen sind steinerne Würfel eingesetzt, die in dieser Fassung aus hellgrauem Beton wie Juwelen wirken. Ihre Vorderseite zieren Namen mit dem jeweiligen Geburts- und Todesdatum. Einer dieser Kuben zieht die Aufmerksamkeit des Mannes besonders auf sich. In seiner harten Schale verbirgt sich ein Gefäß mit sehr viel leichterem Inhalt: die Asche einer Frau, geboren 1926, gestorben 2006. Der Mann erhebt sich und legte eine Blume auf die Urne, bevor er die Kirche verlässt. In der Aussparung, in welcher der Kubus sitzt, ist noch etwas Platz. Irgendwann kann dort ein zweiter dieser Art eingepasst werden… Vollständigen Artikel ansehen.
Für den Beitrag verantwortlich: Metamorphose. Bauen im Bestand
Ansprechpartner:in für diese Seite: Doris Baechler