Zeitschrift

hochparterre 11|2008
Zeitschrift für Architektur und Design
hochparterre 11|2008
zur Zeitschrift: hochparterre
Zwanzig Jahre Hochparterre

Hochparterre ist zwanzig Jahre alt. Zum Geburtstag schenken wir uns und der Welt ein neues Hochparterre. Wir haben in einem langen Verfahren den Verlag und das Heft neu vermessen. Mit dem Ziel: wacher, kulturpolitisch gewichtiger und überraschender. Rubriken wie Meinungen zu Beginn oder Raumtraum am Schluss geben dem Anspruch Formen. Der Kommentar – Reportagen und Essays begleitend – nimmt die Redaktorinnen und Schreiber in die Pflicht. Mehr Aufmerksamkeit gilt den Bildern: Hochparterres gefaltetes Titelblatt ist dafür ebenso ein Beleg wie die Fotoarbeiten zur Titelgeschichte, zum B-Ausweis oder zu den Siebensachen. Nicht zu übersehen ist die neue Gestaltung des Heftes: Barbara Ehrbar vom «superbüro» aus Biel hat den Entwurfswettbewerb gewonnen, zu dem wir im Frühling drei Ateliers eingeladen haben. Wir mochten ihren spielerischen und lebendigen Entwurf auf Anhieb. Zusammen mit den Designerinnen Antje Reineck und Juliane Wollensack hat sie daraus das neue Kleid für Hochparterre gestaltet. Möge es Ihnen so gut gefallen wie mir!

Zwanzig Jahre Hochparterre! Grosser Dank gehört unseren 55 000 Leserinnen und Lesern – Ihr seid unser Daseinsgrund! Grossen Dank unseren Inserenten – Ihr fördert unser Werden! Und danke allen Lithografen, Druckern, Spediteuren und Pöstlerinnen – Ihr ermöglicht unser Sein!

Hochparterres Geburtstag fällt in einen Epochenwandel. Zwanzig Jahre haben wir immer wieder gegen die Gier angeschrieben, den rücksichtslosen Konsum und den hemmungslosen Profit. Zeitungsschreiben aber hiess in den Fluss spucken. Die Zersiedelung nahm ebenso zu wie die Plünderung von Natur und Umwelt. Vor einem Monat brach die ungehemmte Avantgarde der Profiteure in Banken und bei Anverwandten ein. Mit unvorstellbaren Milliardenbeiträgen soll der Staat – also wir – sie retten. Die Bedingung muss heissen: Fertig lustig mit dem Hohelied der Privatisierung von allem und jedem. Gemeinsinnige Raumplanung, von den Ideologen seit Jahren lächerlich gemacht, wird zu einem wichtigen Thema werden. Griffiges staatliches Handeln für Energie-, Umwelt- und Bodenpolitik wird die nächsten zwanzig Jahre Hochparterre bestimmen. Eine erste Gelegenheit haben wir am 30. November: Stimmen Sie «Nein» zur Initiative, die das Beschwerderecht der Umweltschutz-Verbände vernichten will!
Köbi Gantenbein

06 Meinungen
10 Funde
13 Sammeln und zeigen
19 B-Ausweis

Titelgeschichte
22 Netzstadt und Rasenmäher …  oder die Formen der Schweiz. Sieben Geschichten, von der Form des Landes über die Form der Bewegung bis zur Form der Zeit.

34 Raumplanung: Die Pest, der Frass, der Brei. Der Stadtwanderer zieht Bilanz über die Zersiedelung.
36 Design: Viel um die Ohren. Ein Streifzug durch den Telefondschungel.
42 Architektur: Fluchtpunkt der Wohnträume. Eine kleine Kultursoziologie des Einfamilienhauses.
44 Fotografie: Ein Bild geht um die Welt. Hans Danuser und die Kapelle Sogn Benedetg.
48 Design: Talentschau unter Textilien. Stoffe atmen und leisten Widerstand. Mit Kommentar.
50 Landschaft: Gewachsen. Von der Karriere der Landschaftsarchitektur.
54 Städtebau: Zerfall und Aufbau im Osten. Warschau, Berlin, Moskau. Ein Reisetagebuch.
62 Architektur: Alltag einer Ikone. Wie geht es dem KKL Luzern nach zehn Jahren?
64 Wettbewerb: Ein Areal, zwei Wettbewerbe. Die Leidensgeschichte einer Industriebrache in Zürich.

68 Leute

70 Siebensachen

74 Bücher

78 Fin de Chantier

84 Raumtraum
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