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werk, bauen + wohnen 12-11
Um dreissig
werk, bauen + wohnen 12-11
zur Zeitschrift: werk, bauen + wohnen
Im Grunde ergeht es wohl allen jungen Menschen gleich, wenn sie nach der abgeschlossenen Lehre oder mit einem frisch erworbenen Studiendiplom ins reale Berufsleben entlassen werden: Man hat viel gelernt und ist motiviert, manchmal etwas naiv, aber auch bewundernswert kühn. Letzteres triff vor allem für diejenigen zu, die nach der Ausbildung gleich den Schritt in eine selbständige Tätigkeit wagen. Je nach Beruf, je nach Konjunkturlage und Umfeld, ändern sich die Bedingungen, im Besonderen gilt dies für junge Architektinnen und Architekten, von denen in diesem Heft die Rede ist.

Gewährsleute in verschiedenen Landesteilen der Schweiz haben die jüngste Generation Architektinnen und Architekten im Alter zwischen 26 und etwa 36 Jahrenin den Dreissigern porträtiert. Aus dieser Recherche hervorgegangen ist eine auch persönlich gefärbte und aus unterschiedlichem Blickwinkel kommentierte Auswahl von 36 Büros und Einzelfiguren, die in kurzen Spots zu einzelnen ihrer Bauten oder Projekte selber zu Wort kommen. Für eine landesweit verbreitete Zeitschrift wie werk, bauen wohnen war es selbstverständlich, den Blick nicht zu eng auf die derzeitigen urbanen Epizentren der schweizerischen Architektur einzugrenzen, sondern auch auf Regionen zu richten, in denen etwas abseits und sparsamer gesät nicht minder interessante junge Leute an der Arbeit sind. Entstanden ist ein vielfältiges Portrait einer Architektengeneration, die engagiert um einen Platz in einem umworbenen Markt kämpft und deren Arbeit sich zuweilen durch eine erstaunliche Reife auszeichnet.

Im Vergleich zeigt sich, dass bestimmte Kriterien wie etwa die Dichte an Architekturbüros in der Region, die Dominanz etablierter Büros, oder auch zu wenige oder gar fehlende offene Wettbewerbe für kleine und mittlere Bauaufgaben die Arbeitsbedingungen der jüngsten selbständigen Architektinnen und Architekten unterschiedlich stark bestimmen. Während es die Jungen im Tessin offenbar schwer haben, sich zu behaupten, ist es in der französischen Schweiz einfacher, den Durchbruch zu schaffen. Bern und Biel wird als ruhige Mitte beschrieben, Basel charakterisiert sich durch kurze Wege und eine gute Vernetzung unter den jungen Büros, und in der Zentralschweiz bleiben einheimische junge Architekten, weil ihnen für ihre Arbeit eine gewisse Verwurzelung am Ort wichtig ist. In der anziehenden Metropolitanregion Zürich mit nach wie vor grossem Bauaufkommen und ein paar Tausend Architekturbüros sind die Bedingungen wieder anders. Pars pro toto erörtert ein spannendes Gespräch zwischen dem Architekten und emeritierten Professor Adrian Meyer und dem zwei Generationen jüngeren Architekten Christian Mueller Inderbitzin Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Dasein junger Berufsleute, damals und heute.
Die Redaktion

Marielle Savoyat
Erweiterte Grenzen Aufbruchstimmung in der Suisse romande

Horizontal und vertikal vernetzt Adrian Meyer und Christian Mueller Inderbitzin im Gespräch

Stanislas Zimmermann
In der ruhigen Mitte Junge Architekturbüros in der Region Bern / Biel – nur wenige kehren zurück

Alberto Alessi
Eingebettet, nicht losgelöst Verwurzelung und Vernetzung in der Zentralschweiz

Alberto Caruso
Architektur ohne Stadt Schwieriges Umfeld im Tessin

Katharina Marchal und Jean-Pierre Wymann
Kulturelle Vielfalt und kurze Wege Ein günstiges Klima für die Selbständigkeit in Basel

Biografien

Forum
Orte: Nott Caviezel, Loreto Kapelle Fribourg
EFH: Haus Andrist in Biel-Benken von Berrel Berrel Kräutler Architekten
Wettbewerb: Gestaltungskonzept Innenstadt Basel
Zum werk-material: Wohnhaus an der Segantinistrasse in Zürich-Höngg von Baumberger & Stegmeier Architekten und Wohnhaus in Solothurn von Dual Architekten
Bauten: Panoramagalerie auf Pilatus Kulm von Niklaus Graber & Christoph Steiger Architekten
Innenarchitektur: Ein neuer Blick auf das Werk Robert und Trix Haussmann
Ausbildung: Prof. Gion A. Caminada und sein Assistent Thomas Stettler im Gespräch mit Nott Caviezel
Bücher: Aldo Rossi und die Schweiz: Architektonische Wechselwirkungen
Ausstellung: «James Frazer Stirling – Notes from the Archive» in der Staatsgalerie Stuttgart
Ausstellung: „Architektur und Staat Israel 1948-73“ im Schweizerischen Architekturmuseum Basel
bauen rechnen: Zielgruppen im Geschäftsflächenmarkt
bauen rechten: Neues im Grundeigentumsrecht
Service: Ausstellungen | Veranstaltungen | Produkte | Neuerscheinungen Neumitglieder BSA 2011
Jahresinhaltsverzeichnis

werk-material
Baumberger & Stegmeier AG, Zürich: Wohnhaus Segantini, Zürich-Höngg
Dual Architekten BSA SIA, Solothurn: Mehrfamilienhaus Blumensteinweg, Solothurn

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