Zeitschrift

werk, bauen + wohnen 6-16
Opulenz
werk, bauen + wohnen 6-16
zur Zeitschrift: werk, bauen + wohnen
Aus dem Überfluss Schönheit zu schaffen, ist weder neu noch ambitioniert. Der Gegensatz dazu, Opulenz aus «armen» Mitteln und Materialien zu erzeugen, ist die aktuelle Herausforderung in prekären Zeiten. Der Architekt und Theoretiker Ákos Moravánszky dreht in dialektischer Weise den Spiess um und findet Raffinement im Einfachen und Schlichten. Diese Art der Opulenz ist schwieriger zu fassen. Materialien müssen neu befragt, Räume anders interpretiert werden, um aus dem Zusammenklang unerwarteten Reichtum zu schöpfen. Louis Kahns Frage an den Backstein, was er denn sein wolle, ist für diese Art Architektur-Alchemie wohl das bekannteste Zwiegespräch. Die Beredsamkeit heutiger Bauprodukte allerdings füllt Regale. An allen Parametern der Produkteigenschaften wird gedreht, sämtliche Zutaten werden ausprobiert, um die bildhafte Qualität zu steigern. Doch liegt in der grenzenlosen Auswahl noch ein Moment der Freiheit? Oder lag nicht gerade im Modulmass des Backsteins die Welt? Was aber sind die Möglichkeiten jenseits des architektonischen Pathos? Die Mannigfaltigkeit von Bezügen ist auch das Verbindende der Architekturen in diesem Heft. Sie sind ein Füllhorn von Bedeutungen. Die Architektur ist aufgeladen, dem Widerspruch nicht abhold: Vielfalt, sei umarmt.

Askese und Opulenz
Vom Ornament zum Reichtum des Raums
Ákos Moravánszky (Text und Bilder)

Reiches Umfeld
Reise zu Interieurs von Adolf Loos in Pilsen
Verena Huber, Petr Jehlík (Bilder)

Der Ort als Idee
Wohnhaus in Zürich-Hottingen von EMI Architekten
Martin Steinmann, Roland Bernath (Bilder)

Verwandlung des Banalen
Archäologischer Ausstellungsraum und Besucherzentrum in Seró, Spanien
Hubertus Adam, Aitor Estévez (Bilder)

Popular Fiction
Die Fondazione Prada in Mailand von OMA / Rem Koolhaas
Frank Boehm, Bas Princen (Bilder)

Zudem:
werk-notiz: ZHAW und Stahlbauzentrum laden ein zur Teilnahme am Studienauftrag Case Study Steel House
Debatte: Raphael Frei, Partner bei pool Architekten in Zürich, stellt das Lärmschutz-Problem in einen grösseren Zusammenhang und fordert neben entwerferischen Spielräumen auch gesellschaftliche Verantwortung für den Lärmschutz an der Quelle.
Wettbewerb: Mit dem Investorenwettbewerb Réinventer Paris suchte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo Ideen für ökologisch-soziale Musterprojekte.
Ausstellungen: Redaktor Tibor Joanelly besuchte am Eröffnungstag Bruno Latours Ausstellung Reset Modernity im ZKM Karlsruhe.
Kolumne: Architektur ist … pure Spekulation!
Plastische Verwandlung: Limmat Tower in Dietikon von Huggenbergerfries Architekten
Stadtbaustein: Hochhaus-Überbauung Letzibach C in Zürich von Adrian Streich und Loeliger Strub Architekten
werk-material: Unterwerk und Netzstützpunkt in Zürich-Oerlikon von illiz architektur, Zürich / Wien
werk-material: Unterwerk und Netzstützpunkt Neuwiesen in Winterthur von Graf Biscioni Architekten, Winterthur

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