1693 erschütterte ein Erdbeben den Südosten Siziliens und legte über vierzig Städte in Trümmer. Der Wiederaufbau dieser Städte oder die Neugründungen – unter anderem Notos – gehören zu den umfangreichsten städtebaulichen Unternehmungen des Spätbarocks in ganz Europa. Der Aufbau Notos wurde kurz nach 1700 in Angriff genommen und zog sich bis in die 70er Jahre des 18. Jahrhunderts hin. Für den Kunsthistoriker Paul Hofer stellt Noto die beispielhafte barocke Stadt dar. Aufgrund von Schrift- und Planquellen und mit zahlreichen Zeichnungen analysiert er die Anatomie des grosszügig geplanten Stadtkörpers und zeichnet dessen «Rhetorik und Dramaturgie» nach.