Publikation

Architektur in Oberösterreich seit 1980
Architektur in Oberösterreich seit 1980
Autor:in: Romana Ring
ISBN: 3-7025-0478-8
Sprache: deutsch
Publikationsdatum: 2004
Umfang: ca. 192 S., zahlreiche Duplex-Abbildungen und Karten
Format: Hardcover, 13,3 x 21,4 cm

Überraschende Fruchtbarkeit unserer Architektur-Szene

OÖN-Architekturkritikerin Romana Ring legte eine beachtliche Publikation zum Thema Bauen in Oberösterreich vor

12. Juli 2004 - Gerhard Neulinger
Oberösterreich wird stets als zukunftsträchtiger Standort wirtschaftlich florierender Betriebe genannt. Die kulturellen Aktivitäten Oberösterreichs hingegen werden in der Öffentlichkeit weniger stark reflektiert. Insbesondere im Bereich der Baukultur hält sich hartnäckig das Image vom geschäftstüchtigen, in seinen kulturellen Vorlieben jedoch deutlich der Vergangenheit zugewandten Oberösterreichers.

Romana Ring, seit vielen Jahren als Architekturkritikerin für die OÖN tätig und im Vorjahr mit dem oberösterreichischen Landeskulturpreis ausgezeichnet, hat diesem Vorurteil mit ihrem Buch „Architektur in Oberösterreich seit 1980“ - ein deutliches Zeichen entgegengesetzt.

Rings Bestandaufnahme knüpft dort an, wo Friedrich Achleitners Standardwerk „Architektur des 20. Jahrhunderts“ endet. Das auch gestalterisch sehr sorgfältig gearbeitete Buch stellt etwa 300 Bauten in Oberösterreich vor. Die knapp gefassten Texte vermeiden sorgsam jeden Fachjargon und umreißen kurz das Wesentliche jeder Aufgabe. Im streng systematisch gehaltenen Dialog von Text und Abbildung gelingt es, die umfangreiche Materie im Überblick zu erfassen.

Beiträge zur Entwicklung

In sechs Regionen mit jeweils einer an den Anfang des Kapitels gestellten Karte gegliedert, lädt das solide, in seinem Format aber durchaus handlich ausgefallene Buch auf Entdeckungsreise durch Oberösterreich ein. Interviews mit politischen Entscheidungsträgern und kurze, zwischen die Dokumentationen der einzelnen Bauten gestellte Texte geben weitere Einblicke in die Architektur-Szene Oberösterreichs und ihre spezifischen Rahmenbedingungen.

Die Fruchtbarkeit dieser Szene kann eigentlich nur in ihrem Ausmaß überraschend sein. Sind doch Gebäude wie das Seebad Häupl in Attersee von Max Luger und Franz Maul (1991), die Kirche St. Franziskus in Steyr/Resthof von Peter und Gabriele Riepl (2001) oder das Lentos Kunstmuseum der Stadt Linz von Weber + Hofer AG (2003) längst weit über die Grenzen (Ober)österreichs hinaus als hervorragende Beispiele zeitgenössischen Bauens bekannt.

Es ist Romana Rings Verdienst, auch die weniger bekannten, darum aber nicht weniger wertvollen Beiträge zur Weiterentwicklung einer Baukultur gesammelt und dokumentiert zu haben, die sich wohl an internationalen Standards orientiert und dennoch den Reiz des Regionalen nicht verloren hat.

Architektur wird mit diesem Buch aus der unverbindlichen Ferne des Elitären in den Alltag geholt.

[ Romana Ring, „Architektur in Oberösterreich seit 1980“ (Pustet), 192 S, 25 Euro. Im Buchhandel sowie im Architekturforum OÖ, Prunerstraße 12, Linz. ]

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Für den Beitrag verantwortlich: Oberösterreichische Nachrichten

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