Publikation

Lekker Decadent
Herausgeber:in: Princessehof Leeuwarden
Sprache: englisch und niederländisch
Publikationsdatum: 2004
Umfang: 160 S.,

Dekadenz auf dem Tisch

Eine Ausstellung in Leeuwarden

11. Juni 2004 - Hubertus Adam
In einer Zeit, da ein neuer Hang zum Ornamentalen vorherrscht, gewinnt auch der Begriff der Dekadenz neues Interesse. Adolf Loos hatte die Befreiung vom Ornament als Kulturleistung gefeiert, aber nun taucht das Plakat für den Vortrag «Ornament und Verbrechen» selbst als Ornament auf einem Speiseteller auf, der im Princessehof Leeuwarden zu sehen ist, dem niederländischen Keramikmuseum. Unter dem Thema «Lekker Decadent» wurden hier Tafelgeschirre versammelt, die mit dem Thema Dekadenz in Verbindung zu bringen sind. Dabei unterscheiden die Kuratoren zwischen verschiedenen Strategien - konzeptuellen, subtilen, kritischen, makabren, unmässigen und extremen Formen der Dekadenz. Für Malewitschs konstruktivistisches Teeservice ist somit ebenso Platz wie für postmoderne Kreationen von Borek Šipek oder Ettore Sottsass, für die ironischen Arbeiten von Droog Design gleichermassen wie für die mit Pornografie oder Obszönität operierenden Werke einiger jüngerer niederländischer Gestalter. Zu den ausgeliehenen oder der eigenen Kollektion entnommenen Arbeiten treten Stücke, die als Auftragsarbeiten anlässlich von «Lekker Decadent» entstanden sind. Präsentiert werden die Exponate auf drei jeweils saalfüllenden Hügellandschaften - die eine geschichtet aus Porzellanscherben, die andere aus zersplittertem Glas, die dritte aus Bruchstücken von Spiegeln.

[ Bis 24. Oktober. Katalog: Lekker Decadent (englisch und niederländisch). Hrsg. Princessehof Leeuwarden. 010 Uitgeverij, Rotterdam 2004. 160 S., Euro 38.50. ]

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Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung

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