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Asketisch und felxibel
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Zu den bekanntesten Bauwerken der Nachkriegs-Schweiz zählt die Kirche St. Pius in Meggen/LU und die große Anlage der ETH in Lausanne-Ecublens.

26. April 2002
Werner Frey, Franz Füeg, Jacques Schader und Jakob Zweifel zählen zu den führenden Vertretern der Schweizer Nachkriegsarchitektur. Ihnen ist jetzt eine Ausstellung an der ETH Zürich gewidmet, die bereits im Oktober des Vorjahres in Wien im Rahmen der Reihe Architektur im Ringturm zu sehen war.


Der Bauhaus-Geist

Ihre Architektur übernahm Elemente aus der Bauhaus-Tradition der späten 20er Jahre und aktualisierte diese für die Nachkriegszeit. Besonders wichtig war den vier Architekten in den späten 50er, 60er und 70er Jahren der Einbezug neuer Bau- und Entwurfsmethoden.


Glas, Stahl, Beton

Die Bauten, darunter das hoch aufragende Personalhaus des Züricher Kantonspitals (Zweifel), die mit Außenmauern aus 28 Millimeter dünnen, lichtdurchlässigen Marmorplatten versehene Kirche St. Pius (Füeg) und das flach in die Landschaft eingepasste Centre de recherches agricoles (Zweifel), sind von einer außerordentlichen Materialaskese geprägt. Glas, Stahlbeton und Stahl prägen die gezeigten Gebäude.


Rationalität

Rational vorstrukturierte Planung, die Anwendung von Modulen und Rastern und die Verwendung von industriell gefertigten Bauteilen oder Werkstoffen machten die Entwürfe flexibel und boten, entgegen dem Anschein, ein „dichtes Feld potenzieller Möglichkeiten“, so der Begleittext zur Ausstellung.

An diese und weitere Beispiele nachkriegsmoderner Architektur wird mit Originalfotografien aus der Entstehungszeit, mit zeitgenössischen Kritiken, Bauplänen und neuen Filmaufnahmen erinnert. Aufbruchsstimmung und Optimismus prägten diese Zeit. Später geriet der Baustil insbesondere wegen des prominent eingesetzten Materials Beton in die Kritik.


[Tipp
Die Ausstellung „Nachkriegsmoderne Schweiz, Architektur von Werner Frey, Franz Füeg, Jacques Schader und Jakob Zweifel“ im ARchENA, ETH Hönggerberg Zürich, dauert bis 6. Juni. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-22, Sa 8-12 Uhr.]

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