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Profil

Höhere Technische Bundeslehranstalt; Studium der Kunstgeschichte und Archäologie, Mag. Dr. phil., lebt und arbeitet in Wien.

Mehrjährige Tätigkeit im Baugewerbe als Elektrounternehmer

seit 1993 freier Kunst- und Architekturhistoriker, Autor, Stadtforscher, vermehrt Unternehmungen zu den Herausforderungen von ökosozialen Themen und des friedlichen, zivilen Widerstandes

freiberufliche Forschungs-, Publikations- und Kuratorentätigkeit sowie Expertisen und Studien zu Architekturgeschichte und -theorie, Denkmalpflege, Baukultur, Regional-, Verkehrs- und Stadtentwicklung, Ökosozial ausgerichtete Unternehmungen im eskalierenden „Umwelt- bzw. Klimanotstand“, den 2019 auch die Politik (Österreich und EU) anerkannt hat, mit möglichst praxisorientiert-ressourcenschonenden Handlungsoptionen (Wohnquartier MGG22 , ARGE Substanzaktivierung, Weiterbau- und Energiestrategie, Speicherstadt etc.).

Seit 1995 Architekturpublizistik in österreichischen und internationalen Fachmedien (Architektur & Bauforum, Architektur Aktuell, dérive, Konstruktiv, UmBau, Denkma[i]l, zuschnitt, Parnass, Baumeister, Tec 21, archithese, Architektúra & Urbanizmus, ARCH, DBZ, www.kunsttexte.de Mikado u.a.m.) und Zeitschriften/Zeitungen (Profil, Die Furche, DER STANDARD, Die Presse-Spectrum u.a.m). 1997 bis 2007 rund 300 Texte in Salzburger Medien (Kunstfehler, Bastei, DrehPunktKultur) und der Tageszeitung Salzburger Nachrichten, davon der Großteil über Salzburg mit redaktionellem Schwerpunkt lokal/regional (z.B. Stadtteilbeilagen) zur möglichst niederschwelligen Vermittlung von Themen der gebauten Umwelt, teilweise dokumentiert im Buch „Stadtbühne und Talschluss“ (2006).

Initiativen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für ein zeitgemäßes Architekturschaffen, zur substanzschonenden, respektvollen Weiterentwicklung bestehender Baukultur, Dokumentation und Kritik an Fehlentwicklungen, kontraproduktivem, manchmal auch spekulativem Abriss und Vernichtung Grauer Energie, an Bauspekulation und manipulierten Architekturwettbewerben, Versiegelung, Grünraumzerstörung, korrumpierte Raumordnungspraxis (z.B. After Shopping - Situation Salzburg. Strategies for the Speckgürtel 2001) etc.

Besondere, praxisorientierte Schwerpunkte seit 2012
- Build on what we have: Substanzielles Weiterbauen an der gebauten Umwelt als wertvolle Raumressourcen (noch immer werden – im eskalierenden Umwelt- und Klimakollaps grob fahrlässig – gut adaptierbare Gebäude abgerissen)
- Entwicklung des Wohnquartiers MGG22 in Wien-Stadlau mit div. Innovationen („Essbare Stadt im Freiraum“, erneuerbare Energieversorgung mit passiver Kühlung, Wohnqualität etc.), Gründung der M2plus Immobilien GmbH. Realisierung gemeinsam mit der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Neues Leben 2017/2019. Diverse Maßnahmen bei den als Bauherr errichteten Häusern (u.a. eine langfristige Refinanzierung mit Fixzins) erleichtern verschiedene unabhängige Initiativen.

Schwerpunkte seit 2018
- Bewusstseinsbildung in der Baukultur- und Klimabewegung zum (Neu)Bausektor als größtem Umwelt- bzw. Klimaproblem weit vor dem Verkehr.
- Entwicklung praxisorientierter Strategien zur Bau- und Energiewende und Dekarbonisierung des Gebäudebestandes.
- Wissenschaftliches und zivilgesellschaftliches Engagement und friedlicher Widerstand gegen Fehlentwicklungen.

Lehrtätigkeit

Lehr- und Vortragstätigkeit, u. a. an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst, FH Salzburg, TU Wien

Mitgliedschaften

2000 – 2009 Vorstandsmitglied der INITIATIVE ARCHITEKTUR Salzburg
2001 – 2006 Mitglied des Landesarchitekturbeirats Salzburg
Seit 2001 ICOMOS Austria, Arbeitsgruppe ICOMOS ISC20CH (International Scientific Committee of the Heritage of the 20th Century)
2008 – 2013 Präsident DOCOMOMO Austria
2014 Gründung der NGO „Um+Bau+Kultur Salzburg – Strategien für eine Stadt“ mit Kolleg:innen
2014 Gründung architouren_salzburg als Teil des internationalen Netzwerks Guiding Architects
2017 Gründung der NGO BAUTEN IN NOT mit Kolleg:innen - Die Aktionsgruppe „Bauten in Not“ fordert respektvolle Erhaltung architektonischer Meisterwerke des 20.Jhdts.
Seit 2017 Mitglied Fachbeirat Naturschutzbund Salzburg, Klima- und Umweltbewegung
2021 seit den Baustellenbesetzungen der Stadtautobahn in Wien-Donaustadt Mitglied der Umweltbewegung Lobau Bleibt!
2022 Mitglied bei der Umweltbewegung Scientist Rebellion
2022 Gründung der NGO ALLIANZ FÜR SUBSTANZ – Bestand als ökosoziale Ressource mit Kolleg:innen
2022 Gründung der interdisziplinären „ARGE Substanzaktivierung - Weiterbauen statt abreißen! – CO2neutrale Niedertemperatur statt Ressourcenverschwendung!“ mit Kolleg:innen
2024 Gründung des gemeinnützigen Vereins Forum ökosoziale Transformationen, einer wissenschafts- und forschungsorientierten Vereinigung
Seit 2024 jährlich: Stiftung mehrerer Stipendien Vermitteln inmitten des Klima- und Umweltnotstands durch die M2plus und Projektpartner Neues Leben für Journalist:innen im deutschsprachigen Raum
Seit 2025 jährlich: Vergabe „Courageous Scientists Award for Climate and Environmental Justice“, jeweils 6 Persönlichkeiten weltweit, gestiftet vom Verein Forum ökosoziale Transformationen

Auszeichnungen

2004 Salzburger Kulturgüterpreis für das Internetprojekt L@ndumgang
2002 Förderstipendium Architekturpreis Land Salzburg
1995/96 Forschungsstipendium des Italienischen Staates zur Architektur der Zwischenkriegszeit (Mailand)

Artikel

13. August 2004 newroom

Zwei Häuser im Freiraum

Die „Salzburg Foundation“ lud den renommierten Bildhauer Anselm Kiefer ein, für die Stadt ein Kunstwerk zu schaffen, das im Sommer 2002 eröffnet wurde. Es steht damit am Beginn der erfreulichen, auch heuer fortgesetzten Initiative dieser Institution. Kiefer wählte für seine temporäre Intervention im Öffentlichen Raum den Furtwängler Park und ließ die bauliche Hülle des Kunstraums präzise detaillieren.

2003 sollte der Wettbewerb zur Neugestaltung des Max-Reinhardt-Platzes für das inhomogene Freiraumgefüge Max-Reinhardt-Platz und Furtwängler Park eine städtebauliche Klärung bringen und ging von Kiefers Werk an diesem Standort als nur temporäres Intermezzo aus. Der längliche Cafépavillon des Siegerprojekts der Salzburger Architekten „oneroom“ stellt ­ ob nun mit oder ohne Treppe ­ eine deutliche Zäsur an dieser sensiblen Stelle zwischen Platz und Park dar. Zu diesem städtebaulich äußerst unglücklichen Bauplatz kam es, da im Wettbewerb die Architekten ­ wie auch viele andere ­ ihre Lösung am umstrittenen neuen Eingang zur Universitätsaula anhängten.

Camillo Sitte, der als erster Direktor die Salzburger Staatsgewerbeschule (HTBLA) 1876 aufbaute, machte sich in seinem einflussreichen Buch „Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen“ für ein Freihalten der Platzmitte - sowohl was Denkmäler wie Gebäude betrifft, stark. Diese Überlegung des „Vaters der neuzeitlichen Städtebaukunst“ hat auch heute noch einiges für sich. Kiefers Kunstraum besetzt durch seine zentrale und alles beherrschende Lage den in Zukunft deutlich kleineren Furtwängler Park, macht den Frei- zum Umraum.

Der Stadtforscher Gerhard Plasser präzisierte die spezifische Qualität dieses Stadtraums als „Oszillieren zwischen Platz, Garten und Vedute“. Entsprechend wichtig sind die Durchlässigkeit zwischen Platz, Garten und zur Kirche sowie die vielfältigen Sichtbeziehungen. Wenn Kiefers Kunstraum an dieser Stelle bestehen bleibt und „oneroom“ ihr Bauwerk wie geplant errichten, so wird der Freiraum durch zwei zwar kleine, aber exponiert situierte Baulichkeiten stark belastet. Solcherart werden die trotz aller heutigen Unzulänglichkeiten erkennbaren Qualitäten des Freiraums und seine Großzügigkeit nicht intelligent weiterentwickelt. So entsteht keine Lösung für das 21. Jahrhundert. Dem architektonisch unbedarften Sparkassenstöckl muss man zugute halten, dass seine Situierung am Rand an der Wr.-Philharmoniker-Gasse nicht die schlechteste ist.

27. Mai 2004 Der Standard

Einordnen statt Anbiedern

Das Fehlen eines so genannten „ordentlichen Daches“ führt selbst am Beginn des 21. Jahrhunderts in Salzburger Gemeindestuben und Baubehörden häufig zu heftigem Rumoren und Kopfschütteln.

Das Wohnhaus Zenzmaier mit angeschlossenem Fotoatelier in Kuchl im Salzburger Tennengau legt die Absurdität dieser leidigen Dachdiskussionen frei. Die Architekten Maria Flöckner und Hermann Schnöll demonstrieren Eingliederung ohne Anbiederung in die bestehende Siedlungsstruktur.

Das engagierte Salzburger Architektenduo verdreht den ein- bzw. zweigeschoßigen Baukörper leicht zu den umliegenden Häusern und bildet einen locker gefassten Hof.

Durch präzis gesetzte, vertikale oder horizontale Fensteröffnungen werden umgebende Bauten ausgeblendet. So kann die Familie vom Esstisch im Wohnraum ruhige Blicksequenzen vom elterlichen Obstgarten über die Gebirgszüge bis zur Wiese mit weidenden Schafen genießen.

„Raumkamine“ vom Wohnraum ins Obergeschoß schaffen außergewöhnliche Lichtstimmungen und Raumbeziehungen.

Helle Brauntöne tragen zur angenehmen Wohnatmosphäre bei. Die bewusste Wahl und Gestaltung der Rohbaumaterialien erübrigte ein zusätzliches Oberflächenfinish. Das eingesparte Geld kommt der räumlichen Großzügigkeit und den großflächigen Fensteröffnungen zugute.


Gut klimatisiert

Eine Betonscheibe bildet das konstruktive Rückgrat des Wohnhauses in Mischbauweise. Gemeinsam mit den Ortbetondecken stabilisiert diese Speichermasse die Temperatur im Sommer. Auch bewährt sich ein großzügiger kühler Rückzugsraum im Keller.

Die Kinder können über modifizierte Dachbodenstiegen als Ausweichwege direkt ihre Zimmer erreichen.

Der so genannte „Bezirksarchitekt“ des Tennengaus verwies auf die „zeitgemäße Gestaltung“, die auf den heimischen Werkstoff Nadelholz Rücksicht nehme.

Beschwichtigend in Richtung der Nachbarn zielte wohl sein Hinweis, dass das „Wohnhaus an der Straße nicht in Erscheinung“ trete. Sowohl die Architektur als auch der in diesem Fall erfreulich reibungslose Behördengang können sich aber sehen lassen.

29. August 2003 newroom

Alte (Un)Bekannte II

Vom Felsenbad zur Felsentherme

Bad Gastein war in der Donaumonarchie einer der mondänsten Kurorte Europas und Treffpunkt der internationalen Gesellschaft. In den 1960er Jahren wollte Bürgermeister Anton Kerschbaumer dem steten Niedergang begegnen und vom rasant wachsenden Tourismus profitieren. Er holte sich den jungen Architekten Gerhard Garstenauer.

Die Aufbruchstimmung fand im Felsenbad (1966/­1968), einem der wenigen Bauwerke dieser Zeit in Salzburg von internationalem Rang, ihre erste Umsetzung. Der beengte Bauplatz für ein Thermal-Hallen-Freibad führte Garstenauer zur entscheidenden Überlegung, den Raum für die Schwimmhalle aus dem Berg herauszusprengen. Die unbearbeiteten Felswände aus Tauerngneis sorgen im Kontrast zur konstruktiv-präzisen Architektur in Beton mit der großen Fensterfront für einen bemerkenswerten Raumeindruck. Dem schalrein belassenen Skelettbau wurden vorgefertigte Betonteile vorgesetzt mit Raumtrennungen durch nichttragende Alu-Glas- bzw. beidseitig verschalte Holzwände.

Das Bauwerk ist, wie Friedrich Achleitner schrieb, „ein gelungenes Beispiel für die Überbauung eines Ortes, für die Sichtbarmachung seiner topographischen Gestalt, ohne eine Interpretation zu versuchen.“

Es waren nicht primär die nach dem Ölschock gewandelten Anforderungen an die Bauphysik, die Gerhard Garstenauers Felsenbad und dem zweiten Hauptwerk in Bad Gastein, dem Kongresszentrum (1968/1974) zusetzten, sondern unsachgemäße Veränderungen und Pflege. Die Bauten verloren „immer mehr an funktionellem Wert und optischer Wirkung“ (Garstenauer, Memorandum 1991). Prinzipiell legitime Anpassungen eines Gebäudes an veränderte Anforderungen wurden ohne Konsultation Garstenauers ­ trotz mehrmaligem Angebots seinerseits ­ durchgeführt. Neben der Verkleinerung des Balkons, Änderung der Außentreppe und einer kitschigen Grotte im Freibadbereich bildete der neue Gästelift „den Höhepunkt an gestalterischem Unvermögen und fachlicher Inkompetenz“.

Im Jahr 2000 wurde für Kongresszentrum und Felsenbad beim Österreichischen Bundesdenkmalamt (BDA) ein Antrag auf Unterschutzstellung eingereicht. Berechtigte Sanierungs- und Erweiterungsüberlegungen sollten ohne weitere Verstümmelungen stattfinden, irreversible, strukturelle Zerstörung verhindert werden. Die Kehrseite der Medaille liegt in einer mit dem Denkmalschutz gelegentlich plötzlich einsetzenden „Umklammerung“ durch das Denkmalamt. Bisweilen entsteht aber auch mit engagierten Architekten ein produktiver Dialog, manchmal gelingt deren Sensibilisierung für wertvolle Bausubstanz. Oft sind es baubehördliche Nachrüstungs-Forderungen, die für das Baudenkmal (er)schlagend werden.

Das Österreichische BDA steht ­ im Gegensatz etwa zu Deutschland ­ erst am Beginn der Beschäftigung mit der Moderne der 1960er und 1970er Jahre sowie deren baustrukturellen Eigenheiten und Anforderungen. Ende 2000 kündigte Präsident Georg W. Rizzi an, sich in Bad Gastein persönlich ein Bild machen zu wollen und meinte, dass „nachhaltige Veränderungen“ möglicherweise den „a priori gegebenen hervorragenden künstlerischen Wert entsprechend“ mindern könnten. Nachhaltiges Hinauszögern von Besuch und Entscheidung führte zu „nachhaltigen Veränderungen“. Der lokale entwerfende Baumeister des verunglückten Lifts realisierte 2002 einen Steg, eine weitere, die Straßenfront verunklärende Anbindung.

Der sogenannte „Panorama-Übergang“ über die Bahngeleise kracht an das Felsenbad. Bei seinem Erweiterungsentwurf aus dem Jahr 2001 sollte u. a. die Glasfront nach vorne versetzt werden. Durch sein Erlebnisbad sollte Bad Gastein „die Konkurrenz der neu entstandenen Bäder Ostösterreichs nicht mehr zu scheuen haben“. Deren architektonische Unbedarftheit ist bekannt.

Schließlich akzeptierte die Stadt Badgastein doch einen Architekturwettbewerb. Baumanager Sabfinanz bereitete den auf sieben Büros beschränkten Ideenwettbewerb allerdings unprofessionell und ohne Einbindung von Gerhard Garstenauer vor.

Friedrich Achleitner lehnte den kurzfristig angefragten Juryvorsitz ab und erteilte der Ausschreibung, die bei ihm „Horrorvisionen erzeugte“, eine vernichtende Kritik: „Die Chance, wie sie der Bestand böte, zu einer wirklich neuen Bäderkultur vorzustoßen, wird offenbar nicht gesehen. Ich glaube, dass man mit diesen Vorgaben keinen ernst zu nehmenden Architekten auf den Weg schicken kann. Was sie brauchen, sind Dekorateure.“

Die unersättlichen Bild-Ingenieure der Erlebnis-Thermalisierung zauberten das Thema „Kristall“ aus dem Hut. Ein „beleuchteter Kristall“ auf einer kleinen Insel des frei geformten Erlebnisbeckens und „Felsen und Kristallkunstwerke“ sind Großnippes zur Erzeugung einer „Glitzertraumwelt“. Eine interaktive, themenspezifische, mit multimedialen Effekten auszustattende Rutsche sollte zum neuen Symbol des Bades werden. Der Entspannungsbereich sollte einen „Musikraum mit Farb- und Dufteffekten“ erhalten, themenspezifisch eingeblasen durch die Lüftungsanlage. Keine Rede von strukturellen Überlegungen, bei denen die Architektur selbst Identität stiften kann. Die Fachpreisrichter Gerhard Mitterberger (Vorsitz) und Ernst Fuchs verwarfen diese Bestandteile der Ausschreibung.

Die Jury entschied sich am 28. Juni 2002 einstimmig für das Projekt von Ludwig Kofler. Der Salzburger Architekt argumentierte bei dem angrenzend im Berg situierten Erweiterungsvorschlag mit der bewährten „Verbindung von Stein und Wasser“. Sein Wettbewerbsteam griff bei der Erlebnishalle mit darüberliegendem Saunabereich Garstenauers Betonung der Horizontale auf. Nach Rücksprache mit Garstenauer verzichtete Kofler auf unmotiviert gerundete Beckenformen. Nun erst durchgeführte geologische Untersuchungen bestätigten massiven Felsen, die notwendigen Abtragungskosten wurden als zu hoch bewertet. Dies führte zum Abrücken der 30 Meter messenden Erlebnistherme um Hallenlänge in den Erdhang im Süden. Das Thema Stein verflüchtigte sich. Um eine zentrale Liegeterrasse werden sich die „Ruhetherme“ (Garstenauers Schwimmhalle) und Koflers Saunatrakt und „Erlebnistherme“ gruppieren, zusammen die „Felsentherme“. Für die Bestandssanierung sollen nur 10 Prozent der 7,3 Millionen Euro Herstellungskosten eingesetzt werden. So bleiben spätere Verstümmelungen, aber auch originale Elemente wie die Isolierverglasung des Schwimmhallenfenster unverändert. Nach einem weiteren Vorstoß Garstenauers soll die Außengrotte beseitigt werden. Das knappe Budget bedeutet eine Beschränkung auf das Notwendigste, wodurch auch auf tiefgreifende Sanierungen verzichtet wird. Bleibt zu hoffen, dass nach dem Sieg des Wettbewerbsteams bei der Ausführung jene Qualitätsverluste vermieden werden, die bei anderen Bauvorhaben zu beobachten sind.

Stefan Bammer, Geschäftsführer der Bad Gasteiner Kur- und KongressbetriebsgmbH, findet Garstenauers Bauten „ganz in Ordnung“, bezeichnet sich gar als Fan seiner funktionalen Architektur. Am 17. Oktober 2002 hatte er über das Kongresshaus noch gemeint: „Natürlich können wir den Betonklotz äußerlich nicht verändern, aber wir können ihn innen mit kleineren Investitionen [Š] auf den neuesten Stand bringen.“ Mittlerweile ist das Innere durch gelb gestrichene Sichtbetonteile „freundlicher“

Publikationen

2013

LP Architektur
Bauten und Projekte 2008-2014

LP architektur hat in den Jahren seines Bestehens ein vielfältiges Oeuvre geschaffen. Den Durchbruch bedeutete das Österreich-Haus für die Winter-Olympiade in Turin. Seine Bauten setzen Bausteine regionaler Identität und finden sich längst auch außerhalb der Region. Die Auswahl von 23 Bauten schließt
Hrsg: Norbert Mayr
Verlag: Ambra Verlag

2010

Baukunst in Salzburg seit 1980
Ein Führer zu 600 sehenswerten Beispielen in Stadt und Land

Salzburg ist reich an Architektur und ebenso an Debatten darüber. Man erinnere sich nur an das Kongresshaus, das Haus für Mozart und den Max-Reinhardt-Platz, das Heizkraftwerk Mitte oder das Guggenheim-Museum. Etliche Publikationen über die moderne Architektur in Salzburg sind in den letzten Jahrzehnten
Hrsg: Initiative Architektur
Autor: Norbert Mayr, Otto Kapfinger, Roman Höllbacher
Verlag: Müry Salzmann Verlag

2006

LP architektur
Bauten und Projekte. Buildings and Projects 2000–2007

Niveau und Breite zeitgemäßer Architektur in Vorarlberg setzen auch für andere österreichische Bundesländer Maßstäbe, ist deren allgemeine Akzeptanz auch noch sehr unterschiedlich. In Salzburg wachsen neben der vitalen und vielfältigen Szene in der Stadt die Aktivitäten auch in der Region mit engagierten
Hrsg: Norbert Mayr
Verlag: SpringerWienNewYork

2006

Stadtbühne und Talschluss
Baukultur in Stadt und Land Salzburg

Die beste Architektur erfüllt ihren Zweck nicht, wenn sie am falschen Ort steht. Zeitgemäße Architektur ist für die Gestaltung unserer Umwelt unverzichtbar. Entscheidend ist dabei die Qualität sowie das sensible Reagieren auf den Kontext. Für Stadt und Land Salzburg trifft dies in besonderem Maße zu,
Autor: Norbert Mayr
Verlag: Otto Müller Verlag