Artikel

Bauboom bei Luxusmarken
ORF.at

Japan gilt als Vorreiter der zeitgenössischen Architektur

11. Oktober 2004
Internationale Modehäuser zeigen seit einigen Jahren ein verstärktes Interesse an zeitgenössischer Architektur. Auffällig dabei: Das Dogma einer Corporate Identity, einer einheitlichen Präsentationslinie innerhalb einer Marke, hat sich teilweise aufgelöst.

Opulenz statt Minimalismus

Vielfalt ist bei den aktuellen Architekturprojekten von Prada, Dior, Hermes und Co. Trumpf. Auch mit den in den 90ern populären minimalistischen Shop-Designs ist vorerst Schluss - Opulenz und Formenvielfalt sind angesagt, bekannte Namen ebenso.

Der Mailänder Prada-Konzern engagierte mit Rem Koolhaas und Herzog & de Meuron etwa gleich zwei Träger der wichtigsten Architekturauszeichnung, des Pritzker-Preises, für zahlreiche große Projekte rund um den Globus.

Testmarkt für neue Trends

Aktuelles Lieblingsziel der internationalen Modehäuser ist derzeit Japan. Der asiatische Inselstaat ist nicht nur der weltweit stärkste Markt für Luxusgüter, sondern gilt auch als idealer Testmarkt für neue Trends in Sachen Mode und Lifestyle.

Die Bedingungen seien für Bauherren zudem besonders interessant, meint David McNulty, Chef der Architekturabteilung beim Modehaus Louis Vuitton, das schon mit knapp 50 Geschäften auf dem japanischen Markt vertreten ist.

„Architektonischer Vorreiter“

Japan sei „ein Vorreiter bei der architektonischen Entwicklung. Die japanischen Städte genehmigen in der Architektur zahlreiche Experimente. Die Bauvorschriften sind viel weniger streng als in historischen Städten Europas wie Paris und Wien“, so McNulty.

Diese Entwicklung werde sich „auf andere Städte und Kulturen ausdehnen“, glaubt der Architekturexperte. „Und das wird für Architekten in der ganzen Welt gut sein.“

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: ORF.at

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at

Tools: