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Ein Ort der Imagination und des Fragens
Der Standard

Der Wettbewerb Freiraum /01 prämierte junge Ideen zum Thema „temporäre Architektur“. Das Publikum wählte via Internet einen eigenen Preisträger. Das Ausstellungskonzept „Wonderland“ von insgesamt elf Kärntner Architektenteams.

8. Juni 2002
Auf der Website des Architekturwettbewerbs Freiraum /01 (www.maxontop.com/wettbewerb) konnten interessierte User wochenlang eine virtuelle Galerie (www.maxontop.com/galerie) besuchen. Hier waren alle Einreicher vertreten, mit Klicks wurde bis Ende Mai über den Publikumspreis abgestimmt (mehrere von einem Computer waren nicht möglich). Nun liegt das Ergebnis vor:

Insgesamt 667 Stimmen fielen auf ein temporäres Ausstellungskonzept, welches das Schaffen von elf jungen Architektenteams aus Kärnten zeigt, die alle auch international tätig sind. Mehr Voting bekam niemand sonst. „Wonderland“ (www.wonder-land.cc) heißt das Projekt - und es soll, so der hohe Anspruch der teilnehmenden Teams, Qualität in einer Vielfalt sichtbar machen, wie sie oft nicht wahrgenommen wird.

Das Ausstellungskonzept zeigt die Entwicklung einer Landschaft als Ausstellungsarchitektur, die ein Bespielen verschiedener Orte möglich macht. Dieses „Wonderland“ setzt sich aus einer Vielzahl von Punkten - 3D Pixeln - mit unterschiedlichem Inhalt zusammen, „deren Singularität dem Gesamten einen kollektiven Ausdruck verleiht“, so die Einreicher. „Wonderland“ ist für die beteiligten Architektenteams eine Metapher für die Vielfalt im Kontext, den gemeinsamen Gestaltungswillen und die individuelle Kapazität.

„Wonderland“ ist dabei immer ein Ort der Imagination und ein Ort des Fragens: Die unterschiedlichen Positionen sind gleichzeitig Antworten und Fragen an den heutigen Architekturbenutzer. Das Zusammenspiel von lokalen Potenzialen mit internationalen Erfahrungen und Kontakten, von den Teams eingebracht, soll für den Konsumenten sichtbar und durch die spezifische Ausstellungskonzeption erfahrbar gemacht werden.

Die Hauptausstellung startet am Freitag, den 13. September im fundernovum in St. Veit/Glan. Weitere Orte der „Wanderausstellung“ sollen Graz, Linz, Wien, Venedig, Zürich, Berlin, London, Amsterdam und auch Singapur sein.

Der Architekturwettbewerb Freiraum /01 wurde ins Leben gerufen, um neue Ideen für eine lebendige Gestaltung öffentlicher Plätze zu finden und zu fördern. Er war in zwei Kategorien ausgeschrieben. Einerseits konnten sich bereits profilierte Architekten („Bekannt und etabliert“) beteiligen, andererseits waren Studenten der Fachrichtungen Architektur, Design, Innenarchitektur aufgefordert, ihre Projekte einzureichen. Diese Kategorie nannte sich „Young and hungry“. Die beiden ersten Plätze der zwei Einreichkategorien waren mit je 3000 Euro dotiert. Die Zweit- und Drittplatzierten in der Kategorie Studenten erhalten die Studiengebühr für zwei Semester in Österreich.

Außerdem wurden die jeweils drei erstgereihten Arbeiten und deren Einreicher sowie die Gewinner des Publikumspreises auf je einer Seite im ALBUM des STANDARD präsentiert. Bei den Alpbacher Architekturgesprächen im August werden sie auch vorgestellt. Jurymitglieder waren die Architekten Christoph M. Achammer, Roman Delugan und Volker Giencke, unterstützt von Silvio Kirchmaier, Vorstandsmitglied von Isovolta, dem Auslober des Wettbewerbs, Architekt Markus Maringnoni von Bene Büromöbel, Umdasch-Generaldirektor Reinhold Süßenbacher und STANDARD-Chefredakteur Gerfried Sperl.

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