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Neue Stadtkonzepte im Diskurs
ORF.at

Brisante Themen zur Städteplanung stehen in Oberösterreich, Salzburg und Tirol zur Diskussion.

25. September 2002 - Christa A. Auderlitzky
Die Architekturtage 2002 widmen sich in Oberösterreich dem Thema „City Aspiration“ - die Sehnsucht der Stadt nach Bewohnern und die Sehnsucht der Bewohner nach Stadt. Wie auch in anderen österreichischen Städten läßt in Linz das Bedürfnis nach Wohnen im Grünen und das Bedürfnis nach Stadt die Randgebiete ständig anwachsen, wo hingegen das Zentrum immer mehr entleert wird.


Phänomen Stadt

Am 27. September werden im Rahmen einer Busfahrt sowohl urbane Motoren als auch Motive der Sehnsucht nach Stadt und Wohnen aufgesucht: Von der Voest Alpine zum Harter Plateau über das Einkaufs- und Eventzentrum Plus City bis hin zur neuen Linzer Wohnwelt Solar City.

Der zweite Tag der Architekturtage ist einer Vortragsreihe über urbane Positionen gewidmet, in der vor allem Strategien der Stadterweiterung in Österreich, Tschechien und der Slowakei gegenübergestellt werden. Zentrales Thema werden geplante Projekte der drei Länder sein und die Frage danach, aus welcher Sehsucht heraus sie entwickelt werden. „Die Architekturtage in Linz sollen der Anfang eines nachbarschaftlichen Architektur-Austausches sein.“, meint Gerhard Neulinger, vom Architekturforum OÖ.


Salzburger Bahnhofsquartier

„Verstehen Sie Bahnhof?“ ist der Titel eines geplanten Symposiums in Salzburg, das sich dem Neu- bzw. Umbau des Salzburger Hauptbahnhofes und seiner unmittelbaren Umgebung widmet. Für die öffentliche Hand gilt es bei diesem Projekt eine Balance zwischen privatwirtschaftlichen Interessen von Investoren und städtebaulichen Qualitäten zu finden.


Revitalisierung und Moderne

Insgesamt handelt es sich um 130.000 Quadratmeter Fläche, für die bereits ein Konzept von Klaus Kada vorliegt. Strittig ist die Frage um Abriss oder Revitalisierung des denkmalgeschützten Mittelbahnsteigs. Diese Frage, sowie die Geschichte der Bahnhofsentwicklung, Architektur und öffentlicher Verkehr, zukünftige Bauabsichten im Umfeld des Bahnhofs und deren Nutzungen sollen im Symposium thematisiert werden.


Symposium

Eine wichtige Intention des vom Architekturpublizisten Norbert Mayr kuratierten Symposiums ist die Einbindung der Bevölkerung: „Mit dem Symposium wird der Versuch unternommen, eine Plattform für die Bevölkerung zu schaffen. Sie sind Experten bei der Defizitanalyse, der eine sozialintegrierte, ökologische und die vielfältigen Milieus nutzende Stadtreparatur folgen sollte.“


Der Raum des Politischen

Dass sich Architektur nicht dem politischen Geschehen entziehen kann, ist Ausgangspunkt für die Architekturtage in Tirol. Anhand der Bespiele neues Rathaus in Innsbruck, Umspannwerk Mitte, Bahnhof Innsbruck und Schanze am Bergisel die am 28. September besichtigt werden, werden folgende Fragen aufgeworfen: Wie stellt sich die öffentliche Hand im öffentlichen Raum dar? Gibt es den öffentlichen Raum überhaupt noch, oder gehört er längst schon den Privaten?

Das von Dominique Perrault gestaltete, jahrelang heiß diskutierte neue Rathaus in Innsbruck, besteht aus einem Verwaltungsteil, einem Bürokomplex, einem Hotel und einem Einkaufszentrum und ist Mittelpunkt der Diskussion um die Repräsentanz der politischen Macht.

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