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Pilotprojekte initiieren statt Starkult huldigen
Der Standard

Wohnen

Das erreichte Niveau im Wohnbau muss weiterentwickelt werden

15. Oktober 2002 - Franziska Leeb
Bei der Ausstellung „Best of Wohnbau“ im Architekturzentrum Wien wurde eine Auswahl Wiener Wohnbauten präsentiert. Dort war das Publikum aufgefordert, das beste Projek zu küren. Mit Abstand die meisten Stimmen erhielt der Gesiba-Wohnbau von Architekt Albert Wimmer in der „City X“ im zehnten Bezirk in der Katharinengasse.

Leider hat man bei der Umfrage nicht nach den Beweggründen für die Wahlentscheidung gefragt. Gesiba-Chef Ewald Kirschner vermutet, es liegt am Gesamtprodukt mit seiner Vielzahl ungewöhnlicher Details: ein hohes Freiflächenangebot mit Dachterrassen und einem Promenadendeck als „Bassena des 21. Jahrhunderts“, großzügig gestaltete Eingangsbereiche sowie hochwertige Materialien wie Kupfer, pulverbeschichtetes Aluminium und farbige Gläser.


Bauträger

Der Starkult, den andere Bauträger betreiben, verwundert Kirschner. Zur Marketingstrategie seines Unternehmens gehöre es nicht, auf große Namen zu setzen. Hochwertige Architektur spielt dennoch eine große Rolle. Die entsteht im Miteinander von Planer und Bauherrn, wobei Letzterer klare Anforderungsprofile vorzugeben hat. Auch die politische Ebene, die für entsprechende Rahmenbedingungen sorgt, ist dabei wichtig.

Architektur darf nicht Selbstzweck sein. Aber in dieser Hinsicht sind die Architekten-Erfahrungen der Gesiba durchwegs sehr positiv. Kirschner wünscht sich, das erreichte Niveau - zum Beispiel über Pilotprojekte - weiterzuentwickeln.

Bei der städtebaulichen Qualität könnte eine Koppelung von Städtebau- mit Bauträgerwettbewerben erhebliche Verbesserungen bringen.

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