zit. Die Geschichte und Theorie der Architektur in Frankreich zwischen 1940 und 2000 zeichnet der Lausanner ETH-Professor Jacques Lucan in seinem gleichnamigen Buch nach. Dabei werden von der Vichy-Zeit bis zur Jahrtausendwende in klarer, vielleicht etwas trockener Sprache die wesentlichen architektonischen und urbanistischen Schulen, Strömungen und Debatten innerhalb des Hexagons präsentiert. Architekturkritik im eigentlichen Sinn findet hier nur am Rande statt. Dafür jedoch wartet der Band mit einer beeindruckenden Menge an Quellenmaterial auf. Die chronologische Einteilung in siebzehn Kapitel mit je mehreren thematischen Schwerpunkten überzeugt, nicht zuletzt weil der Autor übergreifende Tendenzen herausarbeitet, ohne dabei jeden Architekten oder jedes Einzelwerk partout einer Gruppe oder einer Stilrichtung zuordnen zu wollen. Dezidiert pädagogisch, wendet sich die Publikation in erster Linie an Architekturliebhaber, die abseits der oft kopflastigen und sprachlich schwer verdaulichen französischen Architekturprosa eine sachliche Übersicht suchen.

[ Jacques Lucan: Architecture en France (1940-2000). Histoire et théories. Editions du Moniteur, Paris 2001. 375 S., Euro 37.-. ]