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Bedeutende Auszeichnung
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Mit dem Kiesler-Preis soll jeweils eine Persönlichkeit ausgezeichnet werden, deren Werk der experimentellen und innovativen, besonders aber der grenzüberschreitenden Haltung Friedrich Kieslers entspricht.

6. November 2002
Der 1997 geschaffene Österreichische Friedrich-Kiesler-Preis für Architektur und Kunst ist mit einer Dotierung von 750.000 Schilling (rund 55.000 Euro) nicht nur der mit weitem Abstand höchstdotierte österreichische Kunstpreis, er zählt auch weltweit zu den höchsten Auszeichnungen dieser Art.

Der Preis wird von der Republik Österreich und der Stadt Wien gemeinsam mit der 1997 gegründeten Österreichischen Friedrich-und-Lillian-Kiesler-Privatstiftung jedes zweite Jahr vergeben.


Internationale Jury

Der erste Preisträger wurde von einer hochrangigen internationalen Jury - den Architektinnen und Architekturtheoretikerinnen Odile Decq (F) und Phyllis Lambert (Can), sowie Harald Szeemann (CH) und Robert M. Wilson (USA) - unter dem Vorsitz von Hans Hollein (A) - nominiert.


Archiv 1997 erworben

Die Österreichische Friedrich-und-Lillian-Kiesler-Privatstiftung erwarb 1997 das Archiv des 1965 in New York verstorbenen österreichisch-amerikanischen Architekten, Malers, Bildhauers und Theoretikers Friedrich Kiesler.

Die Stiftung, deren Bestände ca. 2.500 Skizzen, Zeichnungen, Pläne und Bilder, über 1.000 Fotos sowie zahlreiche Archivalien aus den zwanziger bis in die sechziger Jahre umfasst, sorgt für die wissenschaftliche Bearbeitung des Materials, plant Ausstellungen und ist für die Organisation des Preises verantwortlich.


Frank O. Gehry erster Preisträger

Als erster Künstler wurde der US-Architekt Frank O. Gehry im Jahr 1998 mit dem Kiesler-Preis ausgezeichnet. Er gilt als einer der international bedeutendsten und einflussreichsten Architekten der Gegenwart. Mit der Verbindung neuer Formen und der unkonventionellen Verwendung neuer Materialien und Techniken kreierte Gehry „eine eigenständige und unverkennbare Architektursprache, die nicht zuletzt durch besondere Bezüge seiner Bauten zur Umgebung gekennzeichnet ist“, so die Kiesler-Privatstiftung.

In seinen Werken greift Frank O. Gehry, 1929 in Toronto (Kanada) geboren, nicht nur auf architektonische Möglichkeiten zurück, sondern lässt sich auch von der bildenden Kunst inspirieren, was sich in häufiger Zusammenarbeit mit Künstlern wie Richard Serra, Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen manifestiert. Zu seinen wichtigsten Bauten zählen u.a. das California Aerospace Museum in Los Angeles (1984), das Vitra Designmuseum und die Fabrik in Weil/Rhein (1989), das Samsung Museum of Modern Art in Seoul/Korea (1994), das „American Center“ in Paris (1994), die „Walt Disney Concert Hall“ in Los Angeles (1997) und das Guggenheim Museum in Bilbao (1997).


Kiesler-Schau 1998

Im Frühjahr 1998 fand im Historischen Museum der Stadt Wien die Ausstellung „Friedrich Kiesler 1890-1965. Das Archiv des Visionärs“ mit großem Erfolg - sie musste verlängert werden - statt.

Die Schau gab einen erstmaligen Einblick in die umfassende Sammlung, die einen einzigartigen Schlüssel zum Verständnis von Werk und Person Friedrich Kieslers und damit eine Quelle zur kunst- und architekturhistorischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts darstellt.

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