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Denkmalschutz pro und kontra
ORF.at

Was erhält man und wie kann man mit alter Bausubstanz verantwortungsvoll umgehen?

18. Dezember 2002
Marie Therese Harnoncourt von der jungen Architektenformation „the next ENTERprise“ verlangt eine umfassende Diskussion zum Thema Denkmalschutz. Sie meint: „Es ist nicht nur Jugenstilarchitektur unter Denkmalschutz zu stellen“. Auch ein Bau wie der Roland Rainers aus den 60er Jahren ist eine epochemachende Konstruktion, von der junge Architekten viel lernen können.


Gute und schlechte Architektur

Andere Bauten, wie die Eingangshalle im Wiener Westbahnhof, stehen ihrer Ansicht nach zu Unrecht unter Denkmalschutz und behindern Projekte, wie die Überplattung, die Neukonstruktion und den Hochhausbau über dem Westbahnhof.

Für Harnoncourt hat Architekt Roland Rainer in der Bremer Stadthalle viele Dinge ganz einfach auf den Punkt gebracht. In der Öffentlichkeit wird die Diskussion um Veränderung von Architektur immer polemisch geführt: verändern oder nicht?


Erweitern, aber wie?

Die wirkliche Frage wäre aber: Wie kann zum Beispiel die Bremer Stadthalle verändert werden? Nicht durch eine Zerstörung der epochalen Hängedachkonstruktion, sondern durch den sanften Zubau einer weiteren Halle, das würde auch ganz neue Nutzungsmöglicheiten eröffnen, wie Harnoncourt meint. Denn prinzipiell ist Roland Rainer ein Architekt, der auf die Lebendigkeit seiner Bauten, vor allem der Wohnbauten immer Wert gelegt hat.

Wenn nun ein Architekt wie der bekennende Postmodernist Thomas Klumpf eine solche Veränderung vornimmt, ist der Konflikt vorprogrammiert: Rein ästhetisch gesehen muss er mit der Rainer-Architektur auf Kriegsfuß stehen.

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