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Neubebauung von „Ground Zero“
Der Standard

Noch kein Favorit unter den neun Entwürfen der Star-Architekten

15. Januar 2003
New York - Für eine Neubebauung von „Ground Zero“ hat sich bei der ersten öffentlichen Debatte in New York noch kein Favorit unter den neun Entwürfen von Star-Architekten für den Wiederaufbau des zerstörten World Trade Centers herausgeschält. New Yorker Bürger lobten am Montag (Ortszeit) zwar einzelne Aspekte der vorliegenden Pläne, äußerten aber auch erhebliche Einwände. Ein Anwohner aus dem Süden Manhattans warnte davor, „Ground Zero“ in eine Art „Disneyland“ zu verwandeln. Andere kritisierten die Höhe der geplanten Wolkenkratzer und verwiesen auf die Gefahr weiterer Terroranschläge.

Einige Architektengruppen wollen an Stelle der WTC-Zwillingstürme das künftig höchste Gebäude der Welt errichten. Kritik übten New Yorker Bürger vor allem an dem Auswahlprozess. Die Bevölkerung habe nicht genügend Einfluss auf die bevorstehende Entscheidung. So erhielten zu der fünfstündigen Anhörung in einem Hörsaal der Pace Universität nur 700 Bürger Einlass. An einer Aussprache im Sommer über die ersten fünf inzwischen verworfenen Entwürfe für den WTC-Wiederaufbau hatten sich noch mehr als 5.000 New Yorker beteiligen können.

Entscheidung im Februar

Welches Architektenteam am Ende den Zuschlag bekommen wird oder ob das neue World Trade Center vielmehr Elemente verschiedener Entwürfe aufgreift, soll von offizieller Seite im Februar entschieden werden. Für den (heutigen) Dienstagabend war eine weitere öffentliche Debatte angesetzt. Dabei sollte es um eine Gedenkstätte für die knapp 2.800 Opfer der Terrorattacken vom 11. September gehen.

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