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„World Cultural Center“ statt WTC
ORF.at

„Think“: World Trade Center soll „World Cultural Center“ werden.

6. Februar 2003
Der Ort der Terroranschläge in New York vom 11. September 2001, „Ground Zero“, soll aus „dieser Tragödie als das erste wirklich globale Zentrum wiedererstehen“, ist das Credo des internationalen Teams „Think“.

Und daher wird nach dem Vorschlag der Gruppe um die beiden New Yorker Architekten Rafael Vinoly und Frederic Schwarz das World Trade Center als „World Cultural Center“ wieder aufleben.


Luftiger Doppelturm

Der Entwurf, der gemeinsam mit Daniel Libeskinds „Gardens of the World“ als letztes im Rennen verblieben ist, zeigt einen luftigen, vergitterten Doppelturm, der über dem Fundament des World Trade Center errichtet werden soll.


Ähnlichkeit mit Eiffelturm

Mit knapp 500 Metern Höhe wäre das „World Cultural Center“, ebenso wie Libeskinds Gartenturm, das höchste Gebäude der Welt. Der Doppelturm mit seinen metallisch anmutenden, verglasten Gitterstrukturen erinnert an die zerstörten Zwillingstürme ebenso wie an den Pariser Eiffelturm.


„Koexistenz kultureller Unterschiede“

Auf den verschiedenen Ebenen der Türme, die gleichsam als Hüllen-Struktur für den Einbau weiterer Kern-Module dienen, sollen ein Museum, ein offenes Amphitheater, ein Konferenzzentrum und eine Aussichtsplattform die Möglichkeit bieten, „die kulturellen Unterschiede in friedlicher und produktiver Koexistenz zu feiern“.


„Inspiration für bessere Zukunft“

Diese Einbauten sollen von verschiedenen Architekten gestaltet werden. Aufgabe bei der Wiederbebauung von „Ground Zero“ sei nicht nur, das Andenken an die Opfer der Terroranschläge aufrecht zu erhalten, sondern auch „die Erinnerung zu einer Inspiration für eine bessere Zukunft zu machen“.


Windenergie wird genutzt

Die Türme fußen in großen reflektierenden Glas-Pools, die natürliches Licht in die geplante Einkaufs- und Transitbereiche leiten. Zwei riesige Turbinen nützen Windenergie, um die Aufzüge der Türme anzutreiben, die pro Jahr von 8,5 Mio. Besuchern benützt würden.


Mehrere Gebäude

Das Projekt beinhaltet weiters den „Sky Park“, der auf Grundniveau anhebt und schrittweise bis zur Höhe von zehn Stockwerken über Manhattan ansteigt. In diesem wäre ein Denkmal (sowie Raum für weitere Mahnmale) ebenso angesiedelt wie ein Eislaufplatz, ein Amphitheater und weitere Freizeiteinrichtungen.

Das darunter liegende Gebäude ist wieder der Kultur (und dem Einzelhandel) gewidmet. Am Rande des Parks finden sich drei Bürotürme.


Zentraler Platz

Zusammengehalten werden die Gestaltungselemente durch den „Great Room“, einen zentralen, glasüberdachten Platz, der gleichzeitig als lebendes Memorial, Tor zur Stadt und Aufenthaltshalle des Transport Centers dienen würde.


Museum für 9/11

Unter zwei Glaszylindern werden die „Fußspuren“ des World Trade Center bewahrt, ein „9/11 Interpretative Museum“ ist der Beschäftigung mit den Terroranschlägen gewidmet.

Zu „Think“ gehören neben Schwartz und Vinoly noch Shigeru Ban, Ken Smith mit ihren jeweiligen Teams, die „Rockwell Group“, die Büros „Arup“ und Happold sowie die deutschen Ingenieure Schlaich Bergermann und Partner.

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Für den Beitrag verantwortlich: ORF.at

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