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Gartenturm und Bürogebäude
ORF.at

Libeskind trägt dick auf: Seine „Gardens of the World“ sollen zeigen, dass „das Leben gut ist“.

6. Februar 2003
Einen „Ort der Lebensbejahung“ will Daniel Libeskind mit seinem Entwurf für die Neubebauung von Ground Zero erschaffen.

Ein Turm, an dessen Spitze ein begehbares, spiralförmig angelegtes Gartenhaus steht, dominiert seinen Entwurf für den ehemaligen WTC-Turm.


Mehrere Gebäude im Konzept

Mehrere Bürogebäude und die Einbeziehung der Infrastruktur von Lower Manhattan komplettieren das Projekt.


Symbolträchtige Höhe

In seinen Erklärungen zum Entwurf setzte Libeskind - offenbar mit Erfolg - auf Esoterik und US-Nationalstolz. „Gärten sind eine konstante Bejahung des Lebens“, so der in Berlin lebende US-Architekt.

Die Höhe des geplanten Baus, der am Dienstag in die Endausscheidung aufgenommen wurde, ist symbolträchtig: 1,776 Fuß (rund 530 Meter) soll der Turm empor ragen, die Zahl steht für das Jahr der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.


„Das Leben ist gut“

Damit wäre Libeskinds Entwurf das höchste Gebäude der Welt. Libeskind will mit seinem „Gardens of the World“ betitelten Turm „die Essenz dessen, was passiert ist“, einfangen, und der „Welt zeigen, dass das Leben siegreich ist und dass das Leben gut ist“.


„Ort der Medidation“

Als Fundament bewahrt sein Entwurf die mächtigen Betonwände der 24 Meter tiefen Bodenwanne, die das Wasser des Hudson River vom Fuß der World-Trade-Center-Türme zurückhielten.

Die unversehrten Wände des Fundaments sollen zukünftig einen Meditationsort, einen Ort der Erinnerung beherbergen.


Mahnmal eingeplant

In der Wanne soll auch ein Mahnmal errichtet werden, das in einem internationalen Wettbewerb gefunden werden soll. Der Turm selbst besticht laut Libeskind durch transparente Wände und die Einbeziehung in die Sykline von Manhattan.


„Park der Helden“

Sein Bau des Jüdischen Museums in Berlin verhalf Libeskind zum Ruf des Memorial-Experten.

Die von ihm entworfene Erinnerungslandschaft auf „Ground Zero“ sieht neben einem „Platz des 11. September“, einem „Park der Helden“ und einem „Museum der Hoffnung“, das im Zentrum von Ground Zero entstehen soll, auch einen „Platz des Lichts“ vor.


„Strahlendes“ Gedenken

Auf diesen soll jedes Jahr am 11. September zwischen 8.46 Uhr, dem Zeitpunkt des ersten Einschlags, bis 10.28 Uhr, dem Moment, als der zweite WTC-Turm kollabierte, die Sonne ohne jeglichen Schattenwurf scheinen.


US-Staatsbürger in Berlin

Der 1946 in Polen geborene Libeskind wurde 1965 US-Staatsbürger. Als studierter Musiker wechselte er zur Architektur und lebt und arbeitet heute in Berlin.

Von ihm verwirklicht wurden neben dem Jüdischen Museum in Berlin u.a. das Kriegsmuseum in Manchester und das Stadtmuseum Osnabrück. Libeskind arbeitete auch als Regisseur und Ausstellungsmacher.

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