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Ein Schnittpunkt
ORF.at

Mit ihrem Wohnbuch für Singles und Paare plädiert Ruth Wegerer für gegenseitigen Respekt der persönlichen Neigungen und Wohnvorlieben.

28. März 2003
So sehr das Wohnen ein Spiegelbild der persönlichen Entfaltung ist, so sehr spiegeln sich aber auch kollektive Entwicklungen im privaten Wohnraum wider. Am Schnittpunkt von öffentlich und privat verändern sich die Vorstellungen vom Wohnen. Vom technologisch hochgerüsteten Arbeits- und Freizeitraum über die funktionelle Durchgangsstation für städtische Nomaden bis zum weltabgewandten Cocooning zeigen sich im Wohnen die verschiedensten Lebensmodelle.

Jahrhundertelang war das Zusammenleben organisiert als Familie. Das traditionelle gesellschaftliche Modell: die Aufteilung der Welt in eine öffentliche männliche und eine private weibliche war Konvention. Ändern sich die geschlechtsspezifischen Rollenverteilungen im öffentlichen Raum, so hat dies seine Auswirkungen auf die Gestaltung des privaten Raums. Auch hier geraten die konventionellen Arbeitsaufteilungen und Rollenzuschreibungen allmählich in Bewegung.


Die Paardisziplin

In der Vorstellung von Paar-Wohnungen entfaltet sich die Symbiose der Differenzen.

Carmen Wiederin und Philipp Tschofen, beide Mitbegründer der innovativen Architektengruppe „propeller z“, sind beruflich wie privat ein Paar. In ihrem gemeinsamen Wohn-Experiment im Dachboden eines alten Wiener Mietshauses setzen sie auf den völlig offenen Wohnraum als „Bewusstseinserweiterung“, strukturiert nur durch textile Wände sowie das Einziehen einer zweiten Ebene als Rückzugsgebiet.


Gemeinsames Wohnen im Häuschen

Die auch als Malerin tätige Interieur-Expertin Inge Kirsch und der Literaturwissenschaftler Frank Heumann, ihr Mann, setzen beim gemeinsamen Wohnen in einem kleinen Häuschen in Pullach im Isartal auf Romantik und Flexibilität. Als begeisterte Flohmarktbesucher verändern immer wieder neue Fundstücke ihren privaten Alltag.

In der wohnlichen Alltagskultur zeigen sich in Gestaltung und Ausstattung die unterschiedlichsten Facetten möglichen Wohnens. Im Mittelpunkt von Ruth Wegerers Wohngeschichten steht der wohnende Mensch, der sich mit viel Lust und Kreativität im Wohnen zur Entfaltung bringt.

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