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Momentaufnahmen
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Unterschiedliche Vorlieben und Interessen prägen das Wohnen, bei Frauen wie bei Männern. Dennoch sind Unterschiede spürbar.

28. März 2003
Einblicke ins Wohnen zeigen nicht nur individuellen Stil, sie sind immer auch eine gesellschaftliche Momentaufnahme. So zeigt Ruth Wegerers Buch gerade in seiner Konzentration des Blicks auf das wohnende Individuum, auf die Entfaltung der Wohnpersönlichkeit, welche Lebensstile, welche Wohnformen, welche Einflüsse heute von Bedeutung sind.

Ob exotisch oder archaisch, ob puristisch oder eklektizistisch, im heutigen Wohnen treffen die unterschiedlichsten Gestaltungsmöglichkeiten aufeinander und verbinden sich zu Neuem. Jahrhundertelang war der häusliche Bereich der einzig mögliche Entfaltungsbereich von Frauen, dies hieß jedoch in keiner Weise, dass Frauen Aussehen oder Gestaltung der Wohnungen maßgeblich bestimmten.


Minimalistisch oder opulent

So setzt die Schauspielerin Michou Friesz als Wohnliebhaberin auf fröhliche Farben und puristische Gestaltung ihrer Dachwohnung, während die Münchner Blumen-Caterin Manuela von Perfall auf die Kombination von Exotik und Heimat-Look setzt. Elisabeth Längle, die Chefredakteurin von „Austrian Embroideries“, setzt im Wohnen auf den intimen Schatzkammereffekt. In der Inszenierung ihrer Persönlichkeit im Wohnen spielt zeitgenössische Kunst - von Ulrike Lienbacher bis Shirin Neshat - eine zentrale Rolle.
Der Raumkünstler und Gartengestalter Günther König setzt auf die Perfektion des Minimalismus und entschlackte seine Wohnung vor Umbau und Gestaltung von drei Containern überflüssigem Gerümpel und Schutt.

Der Winzer Fred Loimer setzt in konsequenter Weise auf die Verbindung von Wohnen und Arbeiten, denn er wohnt im Betrieb; in seinem schwarzen Kellerhaus des 21. Jahrhunderts, realisiert nach den Plänen des Wiener Architekten Andreas Burghardt.


Jenseits traditioneller Rollenbilder

Ob „männlich“ konotierte Perfektion oder „weiblich“ konotierter Veränderungswille: Im privaten Wohnen zeigen sich geschlechtsspezifische Vorlieben auch jenseits der traditionellen Geschlechterrollen.

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