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Das scheinbar Unmögliche erreicht
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Der dänische Architekt Jörn Utzon, der mit dem Opernhaus in Sydney eines der markantesten Gebäude der Welt schuf, wird mit dem renommierten Pritzker-Preis ausgezeichnet.

7. April 2003
Utzon habe mit diesem Bau bewiesen, dass „in der Architektur das scheinbar Unmögliche erreicht werden kann“, erklärte die Hyatt-Stiftung, die den „Nobelpreis der Architektur“ alljährlich vergibt, am Sonntag in Los Angeles.


Streit mit Auftraggebern

Utzon, der am Mittwoch 85 Jahre alt wird, teilte in einer Erklärung mit, er fühle sich geehrt und sei sehr glücklich über die Auszeichnung. Sie ist mit 100.000 Dollar (93.284 Euro) dotiert. Der Architekt lebt seit langem zurückgezogen auf Mallorca. Utzons Sohn Jan - ebenfalls Architekt - werde den Preis im Namen seines gesundheitlich angeschlagenen Vaters am 20. Mai in Madrid entgegen nehmen, teilte die Hyatt-Stiftung mit.

Jörn Utzon hatte bei der Umsetzung seines kühnen Entwurfes von ineinander geschachtelten Riesenmuscheln, die den Hafen von Sydney überragen, einen jahrelangen bitteren Streit mit den australischen Auftraggebern durchstehen müssen.


Oper nie fertig gesehen

Dabei war es um die Explosion der Kosten ebenso wie um Einzelheiten der Innengestaltung gegangen. Der Däne verließ sein Projekt schließlich 1966 im Streit - fast sieben Jahre nach dem Baubeginn. Gänzlich fertig gestellt wurde die Oper erst 1973. Der Architekt hat es nie fertig gesehen, zu seinem 85. Geburtstag hat er immerhin der Umbenennung eines Opernhaus-Raumes in Utzon-Saal zugestimmt. Die Gesamtkosten lagen mit 52 Millionen Dollar erheblich über den ursprünglichen Schätzungen.


Prominente Preisträger-Liste

Der Pritzker-Preis existiert seit 1979 und wird von der US-amerikanischen Hyatt Foundation vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Hans Hollein, der 1985 ausgezeichnet wurde, sowie die amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei und Frank O. Gehry, der Brasilianer Oscar Niemeyer und der Brite Norman Foster.

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