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Der Standard

Moderner Eigenheim- und Wohnbau

Immer öfter ruft die Fertigteilhaus-Branche nach bekannten Designern, um ihre Produkte attraktiver zu gestalten.

23. April 2003
Durch die Zusammenarbeit mit namhaften Gestaltern geht die Fertighaus-Industrie längst Wege, die vom Einheitsimage wegführen und dem Haus trotz Vorfertigung am laufenden Band die gewisse Note verleihen sollen.

Adolf Loos, Frank Lloyd Wright, Le Corbusier, Prouvé, Gropius und einige mehr beschäftigten sich bereits vor langer Zeit mit Lösungen für vorgefertigte, standardisierte Formen des Häuslbauens.

Zu den bekanntesten Exemplaren unserer Tage zählen die Entwürfe von Matteo Thun, der bereits Objekte für Firmen von Alessi bis Rosenthal und Swatch gestaltete. Auch Philippe Starck hat sich schon an einem Haus in Selbstbauweise versucht.

Mit dem Kärntner Fertigteilhaus-Unternehmen Griffner für das Matteo Thun unter anderem die Häuser „O Sole mio“ und „O Sole due“ plante, stellte der Designer ein Projekt vor, das es dem Häuslbauer in Zukunft ermöglichen soll, sein Eigenheim mithilfe eines Computerprogramms selbst zu planen. Das Programm „Sistema Casa“ ist ein virtuelles Baukastensystem, das auf den von Thun festgelegten Parametern Dach, Fassade, Öffnungen, Anbauten basiert. „Häuser“, so behauptet der Designer, „sind keine Architektur, sondern Daten und Tabellen.“

Dem Begriff des so genannten Designer-Fertigteilhauses begegnet der Architekt Georg W. Reinberg kritisch, da er im einen oder anderen Fall einen „Reklameschmäh“ ortet. Gemeinsam mit der „Arge Erneuerbare Energie und Holz Bau Weiz GmbH“ wurde von Reinberg in einem Forschungsprojekt das Konzept für ein mit Solarenergie beheiztes Fertigteilhaus namens „Sun Days Haus“ entwickelt.

Mit Design in Sachen Häuslbauen hat auch Architekt Gerhard Steixner seine Schwierigkeiten. Er entwickelte mit seinem Partner Georg Driendl schon 1987 das vielfach mit Preisen ausgezeichnete Systemhaus „Standard Solar“. Der Begriff sei in diesem Zusammenhang verfälscht, denn das Design behandle in diesem Falle lediglich die Oberfläche, und letztendlich, so Steixner, sei es ja doch nur „eine flotte Schachtel mit Löchern.“

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