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Alternativen der Stadtplanung
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EU-weit wurden die Qualitäten und Potenziale temporärer Urbanität unter die Lupe genommen.

9. Mai 2003 - Elke Krasny
Gelangt der herkömmliche stadtplanerische Masterplan von drinnen nach draußen, von der Stube in die Wirklichkeit, so werden temporäre Aktivitäten im Gegensatz dazu spezifisch direkt vor Ort entwickelt. Sie reagieren auf Befindlichkeiten und Bedürfnisse, agieren, mit dem was ist und dem, was fehlt, und setzen so andere soziale Prozesse in Gang.

Unter dem Titel „Urban Catalysts“ fanden sich in Amsterdam, Berlin, Helsinki, Neapel und Wien zum Teil universitär verankerte Forschungs- und Beobachtungsgruppen zusammen, die temporäre Aktivitäten und Umnutzungen im Stadtraum aufspürten und alternative Programme zum Vorschein brachten.

Vor allem aber kristallisierte sich heraus, dass es „das Temporäre“ in „der europäischen Stadt“ nicht gibt. Zu unterschiedlich sind die Anlage der Städte, der mentalitätsgewordene Umgang mit dem Urbanen und vor allem auch die Spielformen temporärer Nutzungen.


Stadtentwicklung anders

Gerade auch temporär lebt jede Stadt in ihrer spezifisch eigenen Entwicklungszeit. So konnte das Projekt auch weniger Parallelen in der temporären Stadtentwicklung ausmachen, als vielmehr grundlegende Differenzen.

Während es in Amsterdam, vor dem Hintergrund der Landgewinnungen, eine Tradition temporärer Aktivitäten gibt, müssen in Helsinki die Möglichkeiten des Temporären erst bekannt gemacht werden. In Amsterdam-Nord auf dem Gelände einer ehemaligen Werft schlossen sich ehemalige Besetzer nun zu einer Developer-Gesellschaft zusammen und gewannen den Wettbewerb für Nutzungskonzepte, für die auch städtisches Geld bereit steht.

In Neapel hingegen, einer Stadt in der selbst illegal „temporäre“ Hochhäuser errichtet werden, beschäftigte sich „Urban Catalysts“ mit dem Areal einer archäologischen Site, die es vor Wildwuchs zu schützen gilt.

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