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Unentbehrlich, seit 300 Jahren
Spectrum

Alpbacher Nachhaltigkeit: Am 3. September beginnen die Baukulturgespräche.

28. August 2010 - Wolfgang Freitag
Dass Architektur für sich genommen schon von Vornherein eine eher nachhaltig wirksame Angelegenheit ist, wird jedem einleuchten, der vor den Pyramiden steht. Nachhaltigkeit im engeren begrifflichen Sinne freilich ist nicht seit 5000, sondern erst seit 300 Jahren belegt: Da bekundete ein sächsischer Berghauptmann, eine „nachhaltende Nutzung“ der Wälder sei eine „unentbehrliche Sache“. Spätestens mit Energiekrise und „Grenzen-des-Wachstums“-Debatten erreichte die Idee von den natürlich regenerierbaren Systemen schließlich außerwäldlerische Gedankenkreise. Und weil seither auch schon wieder etliche Jahrzehnte vergangen sind, könnte man meinen, sie sei mittlerweile längst interdisziplinäre Selbstverständlichkeit.

Von wegen. Allein die Tatsache, wie viele Veranstaltungen der vergangenen (wie der künftigen) Monate die Nachhaltigkeit im Titel tragen, lässt ahnen, dass sich auf dem vermeintlichen Gemeinplatz noch immer nur eine Minderheit umtut. Jedenfalls in der Architektur. Und wenn die diesjährigen Alpbacher Baukulturgespräche fragen: „Gehören Nachhaltigkeitskonzepte mittlerweile nicht zum State of the Art jeder Stadt- und Siedlungsentwicklung?“, dann lehrt uns etwa die Wiener Planungspraxis, dass diese Frage weniger rhetorisch ist, als offenbar gedacht. Wer's nicht glaubt, mag in diesem „Spectrum“ bei Reinhard Seiß die Geschichte der Wiener Donau City nachlesen.

Seiß zeichnet übrigens mitverantwortlich für das Programm der Alpbacher Baukulturgespräche, die heuer am 3. und 4.September in Szene gehen. Passendes Motto: „Nachhaltigkeit. Entwürfe und Wirklichkeiten“. Näheres im Internet unter www.alpbach.org.

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