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Architektonische Energien
Neue Zürcher Zeitung

Die Düsseldorfer Architekten Ingenhoven, Overdiek und Partner

6. Juni 2003 - Daghild Barthels
Im Olymp der internationalen Architektenstars sind sie noch nicht angekommen, doch für Schlagzeilen sorgten die Düsseldorfer Ingenhoven, Overdiek und Partner schon oft, z. B. als sie 1997 mit dem RWE-Turm in Essen, dem ersten ökologischen Hochhaus in Deutschland, Furore machten. Ihre Spezialität sind seither Geschäfts- und Verwaltungsbauten mit baukünstlerischem Anspruch. Sie verstehen sich daher als Generalisten, die vom architektonischen Entwurf über Produktdesign bis zur Garten- und Landschaftsgestaltung am liebsten alles selbst in ihre Obhut nehmen, damit jedes Detail ihren ästhetischen und ethischen Kriterien entspricht. Eine opulente, üppig mit Fotos und suggestiven Fotomontagen bebilderte Monographie gibt nun einen ersten Überblick über das bisherige Œuvre der Düsseldorfer Architekten. Präsentiert werden unter anderem das spektakuläre Burda-Medienzentrum bei Offenburg, die Lufthansa-Verwaltungszentrale in Frankfurt, ein elegantes Geschäftshaus in Berlin oder das attraktiv anmutende Projekt des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs. Im Gespräch mit der Herausgeberin Kristin Feireiss entwickelt Christoph Ingenhoven durchweg lesenswerte Gedanken zu Problemen der Arbeitswelt, der Ökologie oder der Stadtplanung. Den Abschluss des Buches bildet eine spleenige (?) Vision: Berlins Mitte soll nach dem Vorschlag der Düsseldorfer weder vom Schloss- Nachbau noch vom Altbau des Palastes der Republik dominiert werden, sondern, nach New Yorker Vorbild, von einem Central Park.


[Energies. Ingenhoven, Overdiek und Partner. Hrsg. von Kristin Feireiss. Birkhäuser-Verlag, Basel 2003. 520 S., Fr. 75.-.]

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