Artikel

„Hippe“ Tourismus-Kampagne
ORF.at

Mit einem frischen Image als „coole Hauptstadt“ will Wien den Tourismus aus Nordamerika ankurbeln.

5. Juni 2003
„Was macht eine Hauptstadt cool? Wenn lokale Talente globale Trends auslösen, wenn auf einen Schlag Style-Gurus zusammenkommen, die ihrer Zeit voraus und hungrig nach kreativer Inspiration oder modischem Spaß sind.“

Mit dieser Ansage wirbt Wien neuerdings um „hippe“ Großstadttouristen aus Nordamerika.

„Cool Capitals“ („Coole Hauptstädte“) heißt die Initiative, mit der man - gemeinsam mit Berlin und Amsterdam - US-Gäste anlocken will, die touristische Trampelpfade satt haben.


Am Puls der Zeit?

Die drei Städte präsentieren sich als moderne Kulturmetropolen am Puls der Zeit. Schwerpunkte sind dabei Kunst, Musik, Gastronomie, Shopping und Architektur.

Auf der Website gibt man architekturhungrigen US-Touristen erste Tipps wie das Haashaus, das Museumsquartier, die unausweichlichen Hundertwasser-Bauten und die „G-Town“ in den Gasometern und empfiehlt das Architekturzentrum Wien für weiterführende Infos.


Modern statt klassisch

Im Rahmen der Kampagne konzentriert man sich bewusst nicht auf ein Wien-Image mit gotischen Kirchen und Barockpalästen, sondern auf zeitgenössische Architekten wie Coop Himmelb(l)au, Ortner & Ortner und Gustav Peichl.


Ziel: 50.000 zusätzliche Gäste

Wien erhofft sich von der Allianz in den kommenden zwei bis drei Jahren ein Plus von 50.000 Besuchern aus dem Quellmarkt Nordamerika.

Wien und Berlin treten in den USA außerdem noch mit einer weiteren Kampagne auf: als „klassische“ Metropolen gemeinsam mit München, Dresden, Salzburg, Prag und Budapest unter dem Motto „Seven Stars of Central Europe“.


Kooperation und Konkurrenz

„Wir wollen die Überseegäste vom touristischen Trampelpfad London - Paris - Rom weglocken“, sagte Hanns Peter Nerger, Geschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH.

Auch wenn der US-Markt knirsche, seien die Auftaktveranstaltungen in Los Angeles, Chicago und New York auf größeres Interesse gestoßen als erwartet. Laufen die Kampagnen erfolgreich an, werde eine Ausweitung auf China und Japan überlegt, so der Direktor des Wiener Tourismusverbands, Karl Seitlinger.


Großes Interesse an Osteuropa

„Die Amerikaner interessieren sich vor allem, was aus den ehemaligen osteuropäischen Kapitalen geworden ist“, so Nerger. Aus diesem Grund strebe man auch eine Erweiterung des Programms auf Polen mit Warschau und Krakau und auf die baltischen Staaten an.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: ORF.at

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at

Tools: