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Industrielles Monument
ORF.at

Die kurze Geschichte der „High Line“ soll nach dem Ideenwettbewerb nun doch weitergehen.

5. Juni 2003
Die „High Line“ ist in den 30er Jahren im Westen von Manhattan errichtet worden, um Güterzügen die problemlose Fahrt durch die Innenstadt zu ermöglichen.


Gefährlicher Güterverkehr

Güterzüge waren zuvor neben dem übrigen Verkehr durch normale Straßen gefahren und hatten nicht nur für Verkehrsinfarkte, sondern auch für viele Unfälle gesorgt.

Eine der betroffenen Straßen, die 10th Avenue, hatte vor dem Bau der High Line deshalb den Beinamen „Todes-Avenue“.


Stilllegung nach nur 30 Jahren

In den 50er und 60er Jahren verlagerte sich der Gütertransport zunehmend von der Schiene auf die Straße.

Ein Teil der Bahntrasse wurde bereits damals abgerissen. Der heute als „High Line“ bekannte Teil wurde 1980 stillgelegt.


Abriss oder Neugestaltung?

Seit damals wird überlegt, was mit der stillgelegten Trasse geschehen soll. Der Verein „Friends of the High Line“ (FHL) wünschte sich eine neue Nutzung der Baustruktur, doch die benachbarten Grundeigentümer waren dagegen. Sie spekulierten, dass durch einen Abriss die Grundstückspreise steigen würden.

Auch Ex-Bürgermeister Rudolph Giuliani wollte den Viadukt einebnen lassen. Unter seinem Nachfolger Michael Bloomberg, der die Trasse erhalten möchte, sieht FHL nun eine neue Chance.


Vier Ideen als Inspiration

Die prämierten Ideen aus dem „High Line“-Wettbewerb sollen nun als Inspiration für die weitere Entwicklung der ehemaligen Bahnlinie dienen. Neben Nathalie Rinnes Swimmingpool gab es drei weitere Gewinner.


Die „Schwarzmarktraupe“

Der in Berlin lebende Architekt Hugo Beschoor Plug konnte bei der Jury mit „Black Market Crawler“ („Schwarzmarktraupe“) punkten.

Das Projekt sieht die Umwandlung der High Line in eine sich bewegende Struktur vor, mit Geschäften, Galerien, Theatern und „Plätzen für Aktivitäten aller Art - nicht alle davon legal“ („New York Times“).

Andere Einsendungen sehen keine praktische Nutzung vor, sondern begreifen die High Line als romantisches (oder bedrohliches) industrielles Relikt einer vergangenen Ära.


Eine Wiese für Manhattan

Der Plan des New Yorkers Matthew Greer: Die Baustruktur solle sich natürlich weiterentwickeln - in eine wild wachsende Wiese mitten in der Großstadt.

Der vierte Gewinner, Ernesto Mark Faunlagui aus Hoboken, möchte das Viadukt durch Einschnitte, Versetzung von Bauelementen, neue Öffnungen und Mauern verändern.

Ein Teilnehmer aus Tokio wurde für seinen Plan, die High Line für Fußgänger zu öffnen, gesondert ausgezeichnet.

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