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Zeit der Zweifel ist vorbei: Kunstuniversität bekommt neues Haus
Oberösterreichische Nachrichten

Umbau des denkmalgeschützten Brückenkopfgebäudes Ost in Linz gestartet, Großprojekt soll Ende 2018 fertiggestellt sein.

30. August 2015 - Reinhold Gruber
Mit dem Beginn der Bauarbeiten im Osttrakt des denkmalgeschützten Brückenkopfgebäudes in Linz wurde gestern ein Schlussstrich unter eine lange Diskussions- und Planungsgeschichte gezogen. Es waren Jahre, in denen Architekt Alfred Krischanitz so manche Zweifel hatte, ob das Projekt je realisiert wird, wie er den OÖNachrichten bei der Baustellenbesichtigung sagte. Die Interessen aller Beteiligten unter einen Hut zu bringen sei wie „eine Operation am offenen Herzen“ gewesen.

Diese Zweifel sind nun vergessen. In den nächsten drei Jahren werden die seit 1943 das Linzer Stadtbild prägenden Gebäude am Eingang zum Hauptplatz nach den Plänen von Krischanitz saniert und modernisiert. 36 Millionen Euro investiert die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) in die Adaptierung der „historisch interessanten Gebäude“. Land und Stadt steuern je vier Millionen Euro bei, um der Linzer Kunstuniversität ein adäquates Zuhause zu geben.

Acht Jahre, nachdem das Finanzamt aus den historischen Mauern ausgezogen ist, erinnert immer noch viel an vergangene Zeiten. Dies erfordert auch viele denkmalerische Arbeiten, wie Krischanitz anmerkte. Detail am Rande: Der Plan des Architekten, das zentrale Stiegengebäude, das bislang nur in den ersten Stock und dann in Richtung eines anderen Stiegenaufganges führt, bis unter das Dach durchzuziehen, war auch ursprüngliche Idee der Erbauer. „Vor zwei Wochen entdeckte das Bundesdenkmalamt entsprechende Entwurfspläne des Linzer Stadtbauamtes, die ein zentrales Stiegenhaus vorsah.“ Krischanitz wählte diese Form aufgrund der Zweckmäßigkeit für den universitären Betrieb sowie aufgrund der Möglichkeit, dadurch das Haus mit Licht zu durchfluten.

Das Wohlfühl-Gefühl in den neuen Räumlichkeiten soll laut Rektor Reinhard Kannonier nicht nur die Studierenden motivieren, es soll auch Gäste anlocken. Gerade im Erdgeschossbereich der Gebäude sowie in den Außengängen soll Begegnung möglich sein, sagte Kannonier den OÖN.

Der Osttrakt mit den gläsernen Dachaufbauten soll bis ins Frühjahr 2017 fertiggestellt sein, anschließend übersiedelt die Kunstuniversität aus dem Westtrakt hierher und in der Folge wird das zweite Brückenkopfgebäude bis Ende 2018 saniert.

Mit den neuen Räumlichkeiten für die Kunstuniversität wird der Universitäts-Standort Linz insgesamt aufgewertet, waren sich Bürgermeister Klaus Luger und Landeshauptmann Josef Pühringer einig. Und für BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss ist die Sanierung der Brückenkopfgebäude im Moment eines der größten Bauprojekte Österreichs.

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Für den Beitrag verantwortlich: Oberösterreichische Nachrichten

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