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Feste feiern im Museum-Pavillon
TagesAnzeiger

Das Museum Rietberg will den vom japanischen Architekten Shigeru Ban gestalteten Pavillon jeden Sommer aufstellen. Noch fehlt die Baubewilligung.

27. Dezember 2013 - Denise Marquard
Der Sommerpavillon des japanischen Architekten Shigeru Ban wird auch im Sommer 2014 das Museum Rietberg ergänzen. So steht es zumindest auf der Homepage der auf Kunst aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien spezialisierten Institution. Der Haken an der Sache: Noch fehlt die Baubewilligung für den zusammenklappbaren ultraleichten Bau aus Kartonröhren und Carbon. Die Zeit sei zu knapp gewesen, um die öffentliche Ausschreibung des temporären Projektes in diesem Jahr einzuholen, sagt Albert Lutz, Direktor des Museums Rietberg.

Das wird nun nachgeholt, wie dem «Tagblatt» zu entnehmen ist. Dort erfolgte die Ausschreibung «für eine temporäre Erweiterung des Museums Rietberg, befristet auf zehn Jahre». Konkret heisst das: Wenn keine Einsprachen erfolgen, hat das Museum die Möglichkeit, den Pavillon ab dem nächsten Sommer jeweils für drei Monate auf der östlichen Seite der Villa Wesendonck aufzustellen, so, wie dies vergangenen Sommer schon der Fall gewesen ist.

Ein Pavillon für Wagner

Die temporäre Vergrösserung der ursprünglichen Villa Wesendonck und des heutigen Museums Rietberg standen im Zusammenhang mit den Festspielen Zürich 2013. Sie waren einem Thema gewidmet: dem Komponisten Richard Wagner, dessen Geburtstag sich zum 200. Mal jährte. Wagner war 1857/58 Gast der Familie des Seidenkaufmanns Otto Wesendonck gewesen. Er hatte sozusagen an dem Ort gewohnt, an dem der Pavillon aufgestellt worden ist.

Direktor Albert Lutz bezeichnete den neuen, temporären Veranstaltungsort während der Festspiele als vollen Erfolg. Es seien keine Klagen eingegangen. Im Gegenteil. Der Pavillon sei eine «gefreute Sache». Die Nachbarschaft habe durchwegs positiv reagiert. Der Anbau stand tagsüber als Café offen, abends wurde er zum Schauplatz von Theateraufführungen, Konzerten, Lesungen und Diskussionen. Dies soll auch 2014 wieder so werden. Zudem kann der Veranstaltungsort während zweier Monate für Geburtstage, Firmenfeste oder Jubiläen gemietet werden, für 4200 Franken pro Abend oder 4800 Franken von Donnerstag bis Samstag.

«Treibhaus» ersetzt Zelt im Park

Für Albert Lutz erfüllt der saisonale Neubau verschiedene Funktionen: Grün Stadt Zürich habe nicht mehr gewollt, dass das Museum seine Veranstaltungen in den Sommermonaten in einem Zelt auf dem Rasen des Rietbergparks stattfinden lasse. Zudem garantiere das an ein Treibhaus erinnernde Gebilde eine zusätzliche Einnahmequelle für das Museum. Und schliesslich wäre es wirtschaftlich fragwürdig, den von einem Stararchitekten konzipierten Pavillon aus Karton und Carbon nur einmal zu verwenden.

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Für den Beitrag verantwortlich: TagesAnzeiger

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