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Zeichnungen und Stipendien
Neue Zürcher Zeitung

Feiern zum 400. Geburtstag von Borromini

3. Mai 1999 - Rudolf Stamm
Unter den Veranstaltungen zum 400. Geburtstag von Francesco Borromini im September 1999 ragt eine Ausstellung zum zeichnerischen Werk des grossen Tessiner Barockarchitekten heraus. Die meisten Originalzeichnungen befinden sich in der Albertina in Wien, sind aber nie wissenschaftlich erfasst worden; der Nachlass war nur in Umrissen bekannt. In Zusammenarbeit mit der Bibliotheca Hertziana in Rom und mit zahlreichen Experten hat nun die Albertina das Gesamtwerk wissenschaftlich bearbeitet. Frucht dieser Arbeit ist eine Ausstellung, die - wie soeben in Rom mitgeteilt wurde - Mitte Dezember im Palazzo delle Esposizioni eröffnet und später auch in Wien gezeigt wird. Mit Photogrammetrie und Video-Animation soll dabei die Architektur des Meisters aus Bissone einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.

Auf der Informationsveranstaltung im Schweizer Institut in Rom stellte des weiteren Mario Botta sein Projekt eines Holzmodells der Kirche San Carlino alle quattro fontane vor, das gegenwärtig auf dem Luganersee aufgestellt wird. San Carlino gilt als Borrominis erstes Meisterwerk; der Bau wurde jüngst mit Unterstützung aus der Schweiz restauriert. Bottas Modell im Massstab 1:1 zeigt einen Querschnitt durch den Kuppelraum. Im Zeichen der italienisch-schweizerischen Verbundenheit, für die Borromini als Zeuge gelten kann, haben die Eidgenossenschaft, der Kanton Tessin und die Gemeinde Bissone ein Stipendium von jährlich 18 000 Franken ausgesetzt, das jeweils einem italienischen Architekten zugute kommen soll, der eine Spezialisierung an der Architekturakademie von Mendrisio anstrebt.

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