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So soll der neue Brunaupark aussehen – Stadtrat will Mieten tief halten
Neue Zürcher Zeitung

Die Siedlung Brunaupark in Wiedikon soll einer Grossüberbauung weichen. Nun ist bekannt, wie das neue Projekt aussehen wird. Der Zürcher Stadtrat will an der Mietzinskontrolle festhalten – entgegen einer ursprünglichen Absichtserklärung.

28. März 2019
nil. - Ende 2018 hatte die Pensionskasse der Credit Suisse bekanntgegeben, die Siedlung Brunaupark durch eine Grossüberbauung zu ersetzen. Seit Donnerstag ist nun bekannt, wie das neue Projekt aussehen soll. Die Überbauung erinnert farblich an die bestehenden Bauten und ist deutlich weniger hoch, als ursprüngliche Entwürfe vorgesehen hatten. Die Pläne stammen aus dem Büro Adrian Streich Architekten.

Heute stehen auf dem Areal bei der Zürcher Autobahneinfahrt mehrere hundert Wohnungen und das Einkaufszentrum Brunaupark. Die Gebäude aus Beton wurden in den letzten 40 Jahren in verschiedenen Etappen gebaut. Die Zahl der Wohnungen wird sich um rund 260 auf knapp 500 erhöhen.

Die heutigen Mietverträge seien Ende März gekündigt worden, schreibt die CS-Pensionskasse in einer Mitteilung. Die Mieterinnen und Mieter würden bei der Wohnungssuche unterstützt, für ältere Personen sei ein spezielles Beratungsangebot eingerichtet worden, heisst es weiter. Von den jetzigen Bauten bleibt lediglich das Gebäude an der Wannerstrasse 31–49 mit 166 Wohnungen bestehen.

Bereits im Vorfeld hatte sich eine Diskussion über steigende Mietpreise entfacht. Auf dem Areal unterliegen 170 Wohnungen einer Mietzinskontrolle; 92 Wohnungen bis ins Jahr 2023 und 78 bis 2026. Dies hatte die Stadt Zürich im Jahr 2002 mit der Pensionskasse der Credit Suisse vertraglich festgelegt.

In einer Absichtserklärung war vorerst vereinbart worden, dass die Restlaufzeiten der Mietzinskontrolle dieser Wohnungen mit einem Aufschlag von knapp 30 Prozent auf den Neubau übertragen werden. Zudem hätten 16 Wohnungen zur Kostenmiete für weitere 20 Jahre zur Verfügung stehen sollen.

Entgegen dieser Absichtserklärung der Verwaltung hat der Stadtrat nun jedoch entschieden, den Vertrag aufrechtzuerhalten. Dies teilte die Stadtregierung am Donnerstag mit. Der Stadtrat will mit der CS-Pensionskasse das Gespräch suchen, um eine angepasste Etappierung der Bauphasen zu vereinbaren. Damit soll die vertraglich vereinbarte Mietzinskontrolle gesichert werden.

Im Jahr 2010 hatte die Credit Suisse die Mieten einiger Wohnungen im Brunaupark auf einen Schlag erhöht, da ein Vertrag mit einer behördlichen Mietzinskontrolle nach 30 Jahren ausgelaufen war.
Diskussion im Gemeinderat

Im Zürcher Gemeinderat hatte das Projekt am Mittwochabend ebenfalls für Diskussionen gesorgt. Natalie Eberle (al.) sagte, dass der Abriss von Gebäuden, die weniger als 20 Jahre alt sind, «vollkommen unökologisch» sei. Luca Maggi von den Grünen kritisierte den Stadtrat, der mit privaten Bauherren zu wenig hart verhandle. «Die Zeit von schlechten Deals muss vorbei sein», forderte er.

Bereits Anfang März hatten die SP, die Grünen und die Alternative Liste eine Gestaltungsplanpflicht für das Areal gefordert. Die Motion ist noch hängig.

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Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung

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