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Sakralbaumeister
Neue Zürcher Zeitung

Eine Ausstellung zu Rudolf Schwarz in Basel

9. Juni 1999 - Lutz Windhöfel
Die grosse Tournee, auf die die Ausstellung zum Werk von Rudolf Schwarz (1897-1961) nach ihrem Auftakt in Köln (NZZ, 2. 6. 97) ging, ist zum Schluss in der Schweiz angekommen. Das Architekturmuseum Basel zeigt Photos, Pläne, Modelle und Schriften des deutschen Architekten, der mit Sakral- und Profanbauten - besonders im Raum Köln - Aachen - eine Grösse dieses Jahrhunderts ist. Da Schwarz besonders für die katholische Kirche baute, ist es verständlich, dass er zu den bedeutenden Architekten katholischer Sakralarchitektur in der Schweiz wie Karl Moser (1860- 1936), Fritz Metzger (1898-1973) und Hermann Baur (1894-1980) geistige und persönliche Kontakte hatte. Diesen Aspekt hat Wolfgang Pehnt für die Station in Basel mit Briefen, Schriften und einem Lauftext eigens herausgearbeitet.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich Rudolf Schwarz im Aufsatz «Helvetia docet» (1948) mit Schweizer Gegenwartsarchitektur auseinander. Am intensivsten waren Schwarz' Kontakte mit Hermann Baur und in einer Zeit, als er an Plänen für den Wiederaufbau des schwer kriegszerstörten Köln arbeitete. Bei Besuchen in Basel, wo Baur Kirchen, Wohnbauten, einen Kindergarten oder gerade ein neues Kantonsspital abgeschlossen hatte (1945), soll Rudolf Schwarz eine stille Begeisterung für die intakt gebliebene Stadt gezeigt haben.

Nach dem Schweizer Exkurs zum Auftakt der Ausstellung zeigt man Rudolf Schwarz als Baumeister des Expressionismus, die wichtigen Jahre in Aachen, seine Beiträge zum Sakral- und Profanbau sowie die Rezeptionsgeschichte des Werkes.

Lutz Windhöfel


[ Architekturmuseum in Basel, bis 25. Juli. Der Katalog (Verlag Gerd Hatje) hat 316 Seiten und kostet 48 Franken. ]

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