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Neue Zürcher Zeitung

Die RIBA-Sammlung in London zieht um

8. August 2000 - Ursula Seibold-Bultmann
Das Royal Institute of British Architects (RIBA) besitzt eine Sammlung von mehr als 650 000 Architekturzeichnungen (darunter allein 212 von Andrea Palladio), 15 000 Druckgraphiken, 650 000 Fotos und 700 000 Manuskripten. In der räumlich vom RIBA-Hauptgebäude am Portland Place getrennten RIBA Heinz Gallery am Portman Square konnte man seit 1972 regelmässig Ausstellungen zu architekturhistorischen Themen und zur Gegenwartsarchitektur sehen, die auf diesem Bestand basierten. Wegen Auslaufens des Mietvertrages zieht die Sammlung jetzt ins Victoria and Albert Museum um, wo im Frühjahr 2002 eine vom Londoner Architekturbüro Wright & Wright eigens für sie eingerichtete Galerie eröffnet werden soll.

Bis dahin wird das Ausstellungsprogramm in bestehenden Räumlichkeiten des Victoria and Albert Museum fortgeführt. Den Anfang macht die kleine Schau «Access all Areas», die gut 100 Kostproben aus sämtlichen Bereichen der RIBA- Sammlung gibt sowie auf deren Berührungspunkte mit Beständen des gastgebenden Museums aufmerksam macht. Zu den Glanzstücken zählen ein um 1525 gezeichneter Aufriss für eine Kapelle in der Kathedrale von Winchester sowie eine Zeichnung von Nicholas Hawksmoor für das Royal Hospital in Greenwich. Man bekommt aber auch Modelle, CAD-Studien und Fotos neuer Bauten zu sehen. Die Tatsache, dass das nachgerade provinzielle Ausstellungsdesign die RIBA-Sammlung weit unter Wert präsentiert, mag ihre Ursache im politisch geförderten Streben nach möglichst schwellenlosen Kulturinstitutionen haben. (Bis 24. September)

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Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung

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