Artikel

Wie werden wir wohnen?
Neue Zürcher Zeitung

„Future Vision Housing“ in Linz

21. Oktober 2000 - Gabriele Reiterer
Die Haltung der Moderne zum Urbanismus und zum Wohnen war von einem programmatischen «Funktionsreduktionismus» geprägt. Das diesjährige Thema der 1998 von Herbert Lachmayr, dem Kurator der Linzer Ausstellung Work & Culture, initiierten Wettbewerbsreihe «Future Vision Housing» versucht nun gerade in umgekehrter Richtung - also vom Funktionsansatz ausgehend - möglichst breite und unkonventionelle Lösungskonzepte aufzuzeigen. Eine lose thematische Vorgabe bildete dabei «die Wohnung für das Existenzminimum», die schon 1929 von den CIAM diskutiert wurde. Heute, in einer sich durch technologische Entwicklung und Globalisierung rapide verändernden Welt, stellt sich die Frage nach dem zukünftigen Wohnen erneut mit Vehemenz. Die Aufgaben und Ansprüche an die Architektur sind durch die rasante Entwicklung einem Veränderungsprozess ausgesetzt. Der Ausgangspunkt des vom Architekturforum Oberösterreich und dem Art & Tek Institute, einem Forschungsinstitut der Universität für Gestaltung in Linz, weltweit für Architekten unter 35 Jahren ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs war ein «erweiterter Architekturbegriff», der neue Strategien und Konzepte zum Thema fördern soll. Aus den 360 eingereichten Arbeiten, deren Grenzen zwischen Realität und Utopie durchaus fliessend waren, wählte eine Jury die Preisträger aus. Der erste Preis ging an das österreichische Team Esslbauer, Horner, Tarcsay und Hinterreitner. Die Projekte sind im OK Centrum für Gegenwartskunst in Linz zu sehen.


[Bis 29. Oktober im OK Centrum für Gegenwartskunst Linz.]

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at

Tools: