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Neue Zürcher Zeitung

«Domestic Delights» im NAI Rotterdam

7. Dezember 2001 - Helmut Adam
Das jüngste Memorandum zur Raumordnung in den Niederlanden will den Hauseigentümern künftig Mitspracherecht bei der Gestaltung des Hauses garantieren. Da mag die Ausstellung «Domestic Delights» im Niederländischen Architekturinstitut Rotterdam zur rechten Zeit kommen. Anhand ausgewählter Zeichnungen, Modelle und Publikationen aus Museumsbesitz soll sich den Besuchern ein Panorama eines Jahrhunderts niederländischen Eigenheimbaus darbieten. So reicht die Spannweite von Hendrik Petrus Berlages Haus für den Psychologen Heymans (1895)bis hin zu Rem Koolhaas' Patiovillen in Rotterdam (1988). «City», «Suburbia», «CountryEstates» sind die vertikalen Schnitte betitelt, welche die Organisatoren durch die niederländische Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts legen; hinzu kommt mit indonesischen Beispielen etwas Kolonialarchitektur und mit Entenhäusern, Hühnerställen und Fasanerien das Thema Eigenheim für Tiere. Man blickt gerne auf die Exponate, ob es sich um die Dekorationsentwürfe von Berlage handelt, um P. J. C. Cuypers' ausführlich dokumentierten Umbau des mittelalterlichen Kastells de Haar in der Nähe von Utrecht oder um Piet Bloms mit Zwiebeltürmchen versehene russische Villa im Norden von Amersfoort (1993). Als Einblick in die Schätze des NAI-Archivs überzeugt die Schau. Als Überblick über die holländische Einfamilienhausarchitektur enttäuscht sie.


[Uit Eigen Huis - Domestic Delights. The finest houses from the collection of the NAI. Bis 27. Januar; kein Katalog.]

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Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung

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