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Neue Architektur in Basel
Neue Zürcher Zeitung
18. November 2000 - Hubertus Adam
Mit einer grossen Anzahl von Bauten überragender Qualität gilt die Region Basel - auch im internationalen Massstab - als eines der wichtigsten Zentren der zeitgenössischen Architektur. Für alle, die sich über die wesentlichen Gebäude knapp informieren möchten, hat Lutz Windhöfel einen ebenso handlichen wie übersichtlichen Architekturführer erstellt, der sich, anders als Dorothee Hubers Führer von 1993, auf die letzten beiden Jahrzehnte beschränkt. Insgesamt 101 Bauten werden jeweils auf Doppelseiten mit Plänen, Fotos und mit Erläuterungstexten vorgestellt - von Steib und Steibs Museum für Gegenwartskunst (1980) und Diener & Dieners Wohnüberbauung an der Hammerstrasse (1981) bis hin zu aktuellsten Beispielen wie etwa dem Musikinstrumentenmuseum im Lohnhof von Morger & Degelo. Gegliedert ist der Führer nach Stadtbezirken; berücksichtigt wurde dabei auch die Agglomeration, darunter die deutschen Nachbarstädte Lörrach und Weil am Rhein. Zwangsläufig - und berechtigterweise - ist diese Auswahl auch von Subjektivität bestimmt. Befremdlich bleibt indes, dass Zaha Hadids (ehemaliges) Feuerwehrhaus für Vitra, Calatravas Tabourettli und von Herzog & de Meuron das Gebäude an der Schützenmattstrasse, die SBB-Bauten «Auf dem Wolf» und das Haus Koechlin in Riehen übergangen werden, während der Autor einen Bau wie Stefan Baaders «Zentrallager der industriellen Werke» vorstellt, dessen Fassadenstruktur die Eberswalder Bibliothek von Herzog & de Meuron plump adaptiert.


[Lutz Windhöfel: Architekturführer Basel 1980-2000. Birkhäuser-Verlag, Basel 2000. 256 S., Fr. 28.- (auch auf Englisch oder Französisch erhältlich). ]

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