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Standortsicherung
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Kultur ist Salzburgs wichtigster Wirtschaftszweig. Milliardeninvestitionen sollen den Standort sichern helfen.

26. Juli 2001
Mit einem Investitionsvolumen von mehr als 1,5 Milliarden Schilling (109,0 Mill. Euro) sollen in Salzburg in den nächsten Jahren wichtige und bedeutende neue Akzente für die darstellende und bildende Kunst sowie für die Musik gesetzt werden. Der Umbau des Kleinen Festspielhauses zu einem „Haus für Mozart“ sowie die Neuordnung der Salzburger Museumslandschaft - Museum am Mönchsberg - stellen dabei die Eckpfeiler dieser Offensive dar.

Um die Museen am und im Berg ist zwischen der SP-regierten Stadt Salzburg und dem VP-regierten Land ein seit Monaten schwelender Streit entstanden. Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden favorisiert die ursprünglich für ein Guggenheimmuseum geplante Im-Berg-Variante des Stararchitekten Hans Hollein - in abgespeckter Form. Landesvater Schausberger hingegen möchte in der Am-Berg-Variante lieber die Sammlung Batliner und die Bestände des Rupertinum zu einem „Museum der Moderne am Mönchsberg“ arrangiert sehen.

In den vergangenen Wochen wechselten die Streitparteien zum Teil sehr heftige Worte. Bei seinem Kulturgespräch am Mittwoch zeigte sich Schausberger jedenfalls zuversichtlich, dass das MaM bei der Sondersitzung des Gemeinderates am kommenden Montag positiv abgesegnet werde.


Fotomuseum

Wenn das Rupertinum auf (oder in) den Mönchsberg übersiedelt, stehen die Pläne für die Nachnutzung seiner bisherigen Räume in der Wiener-Philharmoniker-Gasse bereits fest: Das Gebäude mit einer Ausstellungsfläche von rund 700 Quadratmetern wird eine Grafik- und Fotosammlung (Österreichische Fotosammlung) beherbergen. Darüber sei mit dem Bund bereits Einvernehmen erzielt worden. Die Frage eines Fotomuseums hatte noch im Vorjahr zu heftigen Debatten zwischen dem damaligen Rupertinumsleiter, Peter Weiermair und Albertinachef Klaus Albrecht Schröder geführt.


Ein Haus für Mozart

Seit seiner Entstehung im Jahr 1937 ist das Kleine Festspielhaus ein Sorgenkind der Festspiele. Daran hat auch der Umbau im Jahr 1963 nichts geändert. Die akustischen Bedingungen des Hauses sind für seinen vornehmsten Einsatzzweck, die Mozartpflege - denkbar ungeeignet. Für den Umbau des Kleinen Festspielhauses hat der Bund zugesagt, 130 Millionen Schilling zur Verfügung zu stellen, um auch den Fertigstellungstermin bis zum Mozart-Jubiläumsjahr 2006 zu sichern. Landeshauptmann Schausberger vergaß bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele nicht, dem Bund für diese Zusage zu danken.

Weitere Umbauten stehen beim Großen Festspielhaus (39 Millionen Schilling), beim Keltenmuseum in Hallein (41 Millionen Schilling) und beim Salzburger Landestheater (60 Millionen Schilling) an. Das Land-Stadt-Museum Carolino Augsteum (CA), das in seinem Stammhaus am Museumsplatz unter chronischem Raummangel leidet, wird im Residenz-Neugebäude, das um rund 280 Millionen Schilling adaptiert werden soll, eine neue Heimstätte finden. Dem Museum soll dort eine Gesamtfläche von 5.500 Quadratmetern zur Verfügung stehen.

Das „Mozarteum“ schließlich wird wieder in sein Gebäude in der Dreifaltigkeitsgasse (Altes Borromäum) einziehen, das im Herbst 1998 wegen erhöhter Schadstoffbelastungen geschlossen worden war. Spätestens im Mozartjahr 2006 soll die Universität „Mozarteum“ wieder auf dem alten Standort konzentriert, das Haus dazu generalsaniert werden. Kostenpunkt: 350 bis 400 Millionen Schilling.

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