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Ein Forum für Mitteleuropa
Der Standard

In Prag fand vorige Woche nach vier Jahren wieder die CEDEM statt

27. September 2003
Internationale Developer, Investoren und Architekten - auch aus Österreich - sind zur CEDEM (Central European Development and Emerging Markets) nach Prag gekommen. In einer einleitenden Analyse der Lage der mitteleuropäischen Immobilienmärkte hat sich der Vorsitzende der europäischen Researchabteilung der Deutschen Bank Real Estate in London, Nick Tyrrell, sehr optimistisch geäußert: Das Wachstum des europäischen Immobilienmarktes hat sich zwar verlangsamt, doch man ist auf einen neuerlichen Anstieg vorbereitet. Tyrrell führte aus, dass die Wirtschaftsdaten für die Länder Zentral- und Osteuropas deutlich über dem Durchschnitt der EU-Länder liegen. Die Wirtschaft weist nach wie vor ein starkes Wachstum auf, die Transparenz verbessert sich laufend und die Erträge sind immer noch sehr attraktiv. Dazu kommt die Tatsache, dass sich die mitteleuropäischen Märkte im Vergleich mit Südosteuropa sehr schnell an die westlichen Verhältnisse anpassen (Finanzierung in Euro, gute Sprachkenntnisse, usw.). Das Marktrisiko wird immer kalkulierbarer. Als negativ sieht er die immer noch mangelnde Rechtssicherheit und die geringen Investitionsmöglichkeiten für Großinvestoren. Das Angebot an erstklassigen Objekten reicht nämlich weiterhin nicht aus.
Heuer wurde erstmalig auch ein Diskussionsblock dem Wohnbau gewidmet, ein Marktsegment, das die ausländischen Investoren lange ignoriert haben. Doch der Boom in Tschechien hat sie wachgerüttelt, viele neue Wohnprojekte sind bereits im Entstehen. Die Banken bieten für tschechische Verhältnisse so günstige Finanzierungsmöglichkeiten wie noch nie - und das führt zu einer Nachfrageexpansion. Kreditzinssätze bewegen sich derzeit nur noch zwischen 10,5 und 12,5 Prozent, bei den Hypothekarkrediten zwischen vier und 5,5 Prozent.

Prag ist weiterhin die Nummer eins, aber man sieht bereits, dass auch in Brünn und Pilsen die Aktivitäten der ausländischen Investoren zunehmen. Ein großes Hindernis ist, dass es weiterhin für ausländische Privatpersonen nicht möglich ist, eine Liegenschaft zu kaufen. Nur mit Hilfe einer in Tschechien gegründeten Gesellschaft kann man diese Hürde umgehen. Ein Handikap, das auch nach dem EU-Beitritt bis 2009 aufrecht bleibt.

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