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Zukunft für Industriebauten
Neue Zürcher Zeitung

Projekte von Koolhaas für das Ruhrgebiet

25. März 2002 - Klaus Englert
Kaum war die Guggenheim Dependance von Rem Koolhaas in Las Vegas eröffnet worden, da wurde bekannt, dass er in Dallas ein Theater und in Los Angeles das County Museum of Art bauen wird. Und nun ist der unentwegt zwischen den Kontinenten pendelnde Architekt auch im «Ruhrpott» gelandet, um dort zwei anspruchsvolle Projekte zu verwirklichen. Koolhaas präsentierte kürzlich einen Plan für die Neuordnung der Essener Zeche Zollverein und einen «Dekonstruktionsplan» für die Henrichshütte in Hattingen. Die legendäre Zeche, einst im «Bauhaus-Stil» errichtet und als Folge des Strukturwandels 1993 geschlossen, gilt mittlerweile als Aushängeschild der IBA Emscher Park und seit kurzem sogar als Unesco-Weltkulturerbe. Koolhaas schlug vor, einen «Economy Ring» um das Industriedenkmal zu legen: Von zwei auf einer Symmetrieachse verteilten Design-Gewerbeparks erhofft er sich spannungsvolle Beziehungen zu einem Kongressgebäude, einem Bildungszentrum und dem Ruhrmuseum. Schliesslich sollen eine «Design School Zollverein» und ein periodisch auszurichtendes «Weltforum des Design» («Metaform») den Masterplan komplettieren. Damit nicht genug: Der «Dekonstruktionsplan» des Rotterdamer Architekten sieht zudem für die stillgelegte Henrichshütte Hattingen die Rückverwandlung des Stahlwerks vor. Koolhaas nennt dies ein «Rückbaukunstwerk».

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Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung

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