Beitrag
Bernardo Bader – freilassen
21. April 2020 - Martina Pfeifer Steiner
„Man muss und soll nicht alles machen. Mir ist ein Statement von Hans Hollein noch in guter Erinnerung, in dem er sagte, dass sich ein Architekt nicht allein durch seine Bauten auszeichnet, sondern durch das, was er nicht gebaut hat. Ich will nicht nur produzieren, es ist manchmal besser etwas abzulehnen oder nicht mitzumachen, auch bei Wettbewerben. Für mich und uns soll es zuerst einmal stimmig sein, und dann können wir eine gute Arbeit leisten, ansonsten lasse ich es lieber sein.
In räumlichen Dimensionen ist es für mich wichtig Orte freizulassen. Sinn macht, bestimmte Situationen noch zu intensivieren und manche Bereiche überhaupt freizulassen. Es ist doch ermüdend, wenn man im Prinzip überall alles bekommt, überall in der selben Dichte, im selben Puls. Das gilt für die Stadt genauso wie in einem Haus. Hier in der Klostergasse ist der Wechsel besonders spannend – von dichter und dann wieder offener, dunkel und hell, warm und kalt. Wenn ich an Bürohäuser denke, in denen jeder Arbeitsplatz exakt gleich ausgeleuchtet sein soll, so wollte ich mir bei meinem Atelier-Neubau die Freiheit nehmen mit unterschiedlicher Verteilung der großformatigen Öffnungen vielfältige Situationen zu schaffen. Die Räumlichkeiten in den vier Geschoßen bleiben flexibel, es kann dort sowohl gearbeitet als auch gewohnt werden, doch die Atmosphäre ist in jedem Bereich durch Ausblick und Sonnenstand unterschiedlich. Grundsätzlich sind wir als Gestalter immer gefordert den roten Faden zu spannen und den Planungsprozess anzuführen, doch auch hier ist für eine bereichernde Zusammenarbeit immer wieder ein Freilassen und Loslassen entscheidend.“
Bernardo Bader, geb. 1974, Architekt in Bregenz. Freigelassen wurde eine kleine Parzelle mitten in Bregenz, bis der Architekt sein Bauwerk mit vier übereinander gestapelten Geschoßen gleicher räumlicher Disposition errichtete, in dem gearbeitet wie gewohnt werden kann.
In räumlichen Dimensionen ist es für mich wichtig Orte freizulassen. Sinn macht, bestimmte Situationen noch zu intensivieren und manche Bereiche überhaupt freizulassen. Es ist doch ermüdend, wenn man im Prinzip überall alles bekommt, überall in der selben Dichte, im selben Puls. Das gilt für die Stadt genauso wie in einem Haus. Hier in der Klostergasse ist der Wechsel besonders spannend – von dichter und dann wieder offener, dunkel und hell, warm und kalt. Wenn ich an Bürohäuser denke, in denen jeder Arbeitsplatz exakt gleich ausgeleuchtet sein soll, so wollte ich mir bei meinem Atelier-Neubau die Freiheit nehmen mit unterschiedlicher Verteilung der großformatigen Öffnungen vielfältige Situationen zu schaffen. Die Räumlichkeiten in den vier Geschoßen bleiben flexibel, es kann dort sowohl gearbeitet als auch gewohnt werden, doch die Atmosphäre ist in jedem Bereich durch Ausblick und Sonnenstand unterschiedlich. Grundsätzlich sind wir als Gestalter immer gefordert den roten Faden zu spannen und den Planungsprozess anzuführen, doch auch hier ist für eine bereichernde Zusammenarbeit immer wieder ein Freilassen und Loslassen entscheidend.“
Bernardo Bader, geb. 1974, Architekt in Bregenz. Freigelassen wurde eine kleine Parzelle mitten in Bregenz, bis der Architekt sein Bauwerk mit vier übereinander gestapelten Geschoßen gleicher räumlicher Disposition errichtete, in dem gearbeitet wie gewohnt werden kann.
freilassen – zurückgeben – bewegen, das sind die Impulswörter der ersten Staffel bei »nextroom fragt«. Wie reagieren die auf nextroom vertretenen Architekturschaffenden darauf? Martina Pfeifer Steiner holt die Statements ein.