Zeitschrift
werk, bauen + wohnen 05-25
Garten und Haus
Urban Gardening ist seit längerem im Trend, um Schrebergärten ist jüngst sogar ein Hype entstanden. In Zürich beträgt die Wartezeit dafür gut und gerne zwei Jahre. Historische Anlagen wie die Englischen Anlagen in Bern werden fleissig saniert und es spriessen private Initiativen wie «mein Baum dein Baum» in Basel (vgl. wbw 12–2024, S.49–51) aus dem Boden. Das zeigt: Gärten werden wieder mehr geschätzt. Hat das mit der sinnlichen Erfahrung zu tun, die man dort macht?
Glaubt man der These von Hans von Trotha, war der Garten immer ein Medium. In seinem neuen Buch Der Garten: Seine Geschichte in 333 Bildern (Hatje Cantz, 2024) unternimmt Trotha einen Gartenspaziergang mit tollen historischen Abbildungen im Gepäck. Gärten machen glücklich, verspricht er. Sein Pfad führt von den Ursprüngen im Paradiesgarten über die Villengärten der Renaissance, Französische und Englische Landschaftsgärten sowie das Frühstück im Grünen von Claude Monet bis zum Territorium für Rasenmäher.
Auch heute vermittelt der Garten, um Trothas Pfad aufzunehmen, unser Verhältnis zur Natur. Und angesichts der Notstände der Biodiversität und der sommerlichen Hitze hat der Garten einiges zu bieten. Er schafft ein angenehmes Mikroklima rund ums Haus, Pflanzen spenden Schatten, senken durch Verdunstung die Temperatur. Als Rückzugsort fördert der Garten das Wohlbefinden, nur schon der Blick ins Grün beruhigt die Nerven und senkt den Blutdruck. Da sind wir noch gar nicht beim magischen Moment, wenn im Frühling die Pflanzen aus der Erde spriessen. Der Garten, auch der Balkon als seine Schrumpfform, knüpft die Verbindung von Innen und Aussen. So ist er auch für die Architektur ein zentrales Element. Typologien wie die Villa sind ohne Garten gar nicht zu denken (vgl. wbw 6–2015).
In diesem Heft haben wir die Peripherie der Disziplin der Architektur beackert: die Schnittstelle zur Landschaftsarchitektur. Bereits in unserem Heft «Bau und Baum» (wbw 7/8–2022) haben wir gezeigt, wie die Architektur profitieren kann, wenn sie sich auf Pflanzen einlässt. Nun führen wir dieses Zusammenwachsen weiter und zeigen im Frühlingsheft, wie der Garten einem Haus von Nutzen ist: als Vorgarten, Dachgarten, Gartenhof, Terrassengarten und in einem Privatgarten als Experimentierlabor.
Dinosaurier im Garten
Vorgarten des Natural History Museum London von Feilden Fowles Architects mit der Landschaftsarchitektur von J & L Gibbons
Ros Diamond, Kendal Noctor, Jim Stephenson (Bilder)
Der Garten als Experimentierfeld
Der Privatgarten der Familie Kienast in Zürich-Wollishofen
Anette Freytag, Dieter Kienast und Georg Aerni (Bilder)
Gewächs im Haus
Hallenumbau für die Bundesgartenschau in Mannheim von Hütten & Paläste und Ramboll Studio Dreiseitl
Florian Dreher, Lukac & Diel (Bilder)
Studieren im Dachgarten
Umgestaltung der Dachterrasse des Studierendenwohnhauses in Kopenhagen von SLA
Jan D. Geipel, SLA / Laura Stamer (Bilder)
Mediterrane Insel
Siedlung am Obstgartenweg von Raumfindung Architekten und Zwischenraum Landschaftsarchitektur in Rapperswil-Jona
Patrick Düblin, Beat Bühler (Bilder)
Zudem:
werk-notiz: Der Architekturpreis Kanton Zürich 2025 geht in die nächste Runde. In einem Online-Voting ist die Öffentlichkeit aufgerufen, ihre Stimme für den Publikumspreis abzugeben.
Debatte: Einfach bauen ist in aller Munde. Doch wie beeinflusst der Verzicht auf gewohnte Standards die Zufriedenheit der Bewohnerschaft? Dass deren Gebrauch Auswirkungen auf den Energieverbrauch hat, wird im Beitrag von Anne Niemann deutlich.
Wettbewerb: Neben dem Lonza-Hochhaus in Basel sollen zwei neue Wohntürme von Miller & Maranta entstehen. Sarah Barth ordnet das Ergebnis des Studienauftrags ein und sagt, warum das Projekt ein Erfolg für die Basler Wohnpolitik ist.
Ausstellungen: Im Centre Pompidou in Paris ist derzeit eine grosse Hollein-Retrospektive zu sehen – viele der selten gezeigten Werke stammen aus den eigenen Archivbeständen. In Winterthur richtet eine Ausstellung die Aufmerksamkeit auf Sand als Rohstoff Nummer eins des Bauwesens. London ruft mit einer Schau von Material Cultures zu Baustoffen des Waldes.
Bücher: Die Postmoderne ist Geschichte. Entsprechend steckt der Tagungsband Denkmal Postmoderne die Voraussetzungen für die Denkmalwerdung dieser Epoche ab. Auch die beiden Publikationen Ad Hoc Baroque und Hammer 1 befassen sich mit Ausprägungen der Postmoderne in Belgien und der Schweiz und wie wir heute auf sie schauen.
Junge Architektur Schweiz: Surber Knaus: Ideen, die nicht erklärt werden müssen, suchen die beiden jungen Architekten Valentin Surber und Simon Knaus in ihren Projekten. Zwei Genossenschaftshäuser am Ortsrand von Heiden im Appenzellerland sprechen als schlichte, wohnliche Holzbauten für sich.
Bauten: Komposition im Agglo-Teppich: Auf dem Zwhatt-Areal in Regensdorf kehrt Leben ein. Auf erfrischende Weise durch die Pensimo Management entwickelt, lassen die fertiggestellten Bauten eine erste Einschätzung zu. Lütjens Padmanabhan bauten ein programmatisches Terrassenhaus und zeigen damit, wie architektonische Wertigkeit und preisgünstiges Wohnen zusammenfinden.
werk-material: Wohn-, Alters- und Pflegezentrum in Basel von Esch Sintzel
werk-material: Weiler Rütibühl in Herrliberg von Parameter
Glaubt man der These von Hans von Trotha, war der Garten immer ein Medium. In seinem neuen Buch Der Garten: Seine Geschichte in 333 Bildern (Hatje Cantz, 2024) unternimmt Trotha einen Gartenspaziergang mit tollen historischen Abbildungen im Gepäck. Gärten machen glücklich, verspricht er. Sein Pfad führt von den Ursprüngen im Paradiesgarten über die Villengärten der Renaissance, Französische und Englische Landschaftsgärten sowie das Frühstück im Grünen von Claude Monet bis zum Territorium für Rasenmäher.
Auch heute vermittelt der Garten, um Trothas Pfad aufzunehmen, unser Verhältnis zur Natur. Und angesichts der Notstände der Biodiversität und der sommerlichen Hitze hat der Garten einiges zu bieten. Er schafft ein angenehmes Mikroklima rund ums Haus, Pflanzen spenden Schatten, senken durch Verdunstung die Temperatur. Als Rückzugsort fördert der Garten das Wohlbefinden, nur schon der Blick ins Grün beruhigt die Nerven und senkt den Blutdruck. Da sind wir noch gar nicht beim magischen Moment, wenn im Frühling die Pflanzen aus der Erde spriessen. Der Garten, auch der Balkon als seine Schrumpfform, knüpft die Verbindung von Innen und Aussen. So ist er auch für die Architektur ein zentrales Element. Typologien wie die Villa sind ohne Garten gar nicht zu denken (vgl. wbw 6–2015).
In diesem Heft haben wir die Peripherie der Disziplin der Architektur beackert: die Schnittstelle zur Landschaftsarchitektur. Bereits in unserem Heft «Bau und Baum» (wbw 7/8–2022) haben wir gezeigt, wie die Architektur profitieren kann, wenn sie sich auf Pflanzen einlässt. Nun führen wir dieses Zusammenwachsen weiter und zeigen im Frühlingsheft, wie der Garten einem Haus von Nutzen ist: als Vorgarten, Dachgarten, Gartenhof, Terrassengarten und in einem Privatgarten als Experimentierlabor.
Dinosaurier im Garten
Vorgarten des Natural History Museum London von Feilden Fowles Architects mit der Landschaftsarchitektur von J & L Gibbons
Ros Diamond, Kendal Noctor, Jim Stephenson (Bilder)
Der Garten als Experimentierfeld
Der Privatgarten der Familie Kienast in Zürich-Wollishofen
Anette Freytag, Dieter Kienast und Georg Aerni (Bilder)
Gewächs im Haus
Hallenumbau für die Bundesgartenschau in Mannheim von Hütten & Paläste und Ramboll Studio Dreiseitl
Florian Dreher, Lukac & Diel (Bilder)
Studieren im Dachgarten
Umgestaltung der Dachterrasse des Studierendenwohnhauses in Kopenhagen von SLA
Jan D. Geipel, SLA / Laura Stamer (Bilder)
Mediterrane Insel
Siedlung am Obstgartenweg von Raumfindung Architekten und Zwischenraum Landschaftsarchitektur in Rapperswil-Jona
Patrick Düblin, Beat Bühler (Bilder)
Zudem:
werk-notiz: Der Architekturpreis Kanton Zürich 2025 geht in die nächste Runde. In einem Online-Voting ist die Öffentlichkeit aufgerufen, ihre Stimme für den Publikumspreis abzugeben.
Debatte: Einfach bauen ist in aller Munde. Doch wie beeinflusst der Verzicht auf gewohnte Standards die Zufriedenheit der Bewohnerschaft? Dass deren Gebrauch Auswirkungen auf den Energieverbrauch hat, wird im Beitrag von Anne Niemann deutlich.
Wettbewerb: Neben dem Lonza-Hochhaus in Basel sollen zwei neue Wohntürme von Miller & Maranta entstehen. Sarah Barth ordnet das Ergebnis des Studienauftrags ein und sagt, warum das Projekt ein Erfolg für die Basler Wohnpolitik ist.
Ausstellungen: Im Centre Pompidou in Paris ist derzeit eine grosse Hollein-Retrospektive zu sehen – viele der selten gezeigten Werke stammen aus den eigenen Archivbeständen. In Winterthur richtet eine Ausstellung die Aufmerksamkeit auf Sand als Rohstoff Nummer eins des Bauwesens. London ruft mit einer Schau von Material Cultures zu Baustoffen des Waldes.
Bücher: Die Postmoderne ist Geschichte. Entsprechend steckt der Tagungsband Denkmal Postmoderne die Voraussetzungen für die Denkmalwerdung dieser Epoche ab. Auch die beiden Publikationen Ad Hoc Baroque und Hammer 1 befassen sich mit Ausprägungen der Postmoderne in Belgien und der Schweiz und wie wir heute auf sie schauen.
Junge Architektur Schweiz: Surber Knaus: Ideen, die nicht erklärt werden müssen, suchen die beiden jungen Architekten Valentin Surber und Simon Knaus in ihren Projekten. Zwei Genossenschaftshäuser am Ortsrand von Heiden im Appenzellerland sprechen als schlichte, wohnliche Holzbauten für sich.
Bauten: Komposition im Agglo-Teppich: Auf dem Zwhatt-Areal in Regensdorf kehrt Leben ein. Auf erfrischende Weise durch die Pensimo Management entwickelt, lassen die fertiggestellten Bauten eine erste Einschätzung zu. Lütjens Padmanabhan bauten ein programmatisches Terrassenhaus und zeigen damit, wie architektonische Wertigkeit und preisgünstiges Wohnen zusammenfinden.
werk-material: Wohn-, Alters- und Pflegezentrum in Basel von Esch Sintzel
werk-material: Weiler Rütibühl in Herrliberg von Parameter
Weiterführende Links:
Verlag Werk AG